FRANKFURT (awp international) - Nach der Rekordfahrt in der Vorwoche und dem erstmaligen Sprung über die Marke von 16 000 Punkten hat der Dax am Montag eine Verschnaufpause eingelegt. Der deutsche Leitindex fiel gegen Mittag um gut ein halbes Prozent auf 15 889,82 Punkte.

Der MDax verlor 0,63 Prozent auf 35 692,05 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 fiel um 0,7 Prozent.

Zu Wochenbeginn kamen negative Impulse aus Übersee: So waren in China Konjunkturdaten zum Einzelhandel und zur Lage der Industrie schwächer als erwartet ausgefallen. Auch die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus vor allem in Japan schlägt weiter auf die Stimmung.

Aus charttechnischer Sicht befinde sich der Dax in der kritischen saisonalen Phase zwischen Juni und September, in welcher er statistisch nicht allzu weit voran komme, schrieb der Experte Andreas Büchler von Index Radar. Nach einer Pause seien dann aber im Herbst neue Gewinne in Richtung der 16 500er-Marke eine realistische Option.

Am Dax-Ende verloren die Aktien von Adidas gut zwei Prozent. Die Papiere des Sportartikelherstellers hatten erst Anfang des Monats ein Rekordhoch erreicht.

Bei den Anteilsscheinen von Varta setzte sich die jüngste Talfahrt fort: Die Papiere sackten nun um mehr als acht Prozent ab und waren damit das klare Schlusslicht im MDax, nachdem der Batteriekonzern Ende letzter Woche einen enttäuschenden Halbjahresbericht präsentiert hatte. An diesem Montag nun schrieb Analyst Robert-Jan van der Horst von der Investmentbank Warburg Research, Varta habe zwar die Jahresprognosen bestätigt und setze dabei auf eine anziehende Geschäftsentwicklung im Bereich True Wireless Stereo Headsets. Gerade dieser Markt aber verliere an Schwung und sei zudem zunehmend härter umkämpft.

Unter den weiteren Verlierern im MDax verzeichneten die Anteilsscheine von Lufthansa ein Minus von 3,6 Prozent. Der Bund begann damit, sich von Unternehmensanteilen zu trennen, die in der Corona-Krise zur Stützung des Luftverkehrskonzerns erworben worden waren. Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds will in den kommenden Wochen seinen Aktienanteil um maximal ein Viertel auf 15 Prozent reduzieren.

Die Aktien von Hella entfernten sich etwas weiter von ihrem Anfang August im Zuge der jüngsten Übernahmespekulationen erreichten Rekordhoch und fielen zuletzt um 2,8 Prozent auf 61,40 Euro. Der Autozulieferer wird vom Konkurrenten Faurecia geschluckt. Die Franzosen übernehmen von den bisherigen Eigentümerfamilien Hueck und Röpke 60 Prozent der Aktien des Konzerns aus dem westfälischen Lippstadt.

Der französische Konzern unterbreitet zudem allen anderen Aktionären des Lichtspezialisten eine Offerte für ihre Anteile in Höhe von 60 Euro (zuzüglich Dividende) und damit etwas unter dem noch am Freitag gezahlten Preis. Die Hella-Aktien hatten bereits seit Ende April deutlich zugelegt, nachdem die Verkaufspläne der Familien bekannt geworden waren. In Paris schnellten die Papiere von Faurecia um mehr als neun Prozent in die Höhe./la/mis/mis

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---