FRANKFURT (awp international) - Die Achterbahnfahrt am deutschen Aktienmarkt ist zur Wochenmitte weitergegangen. Nach den leichten Verlusten am Vortag stieg der der Dax am Mittwochvormittag um 0,47 Prozent auf 15 909 Punkte. Im Tageshoch fehlten dem Dax lediglich 0,3 Prozent für ein Rekordhoch. Das datiert von Mitte August bei 16 030 Zählern.

Hilfreich waren steigende Kurse in Fernost, der japanische Nikkei-Index stieg auf den höchsten Stand seit Mitte Juli. Ähnlich stark legten die Börsen in China zu und liessen sich auch von schwachen Konjunkturdaten nicht bremsen. Der MDax rückte zuletzt um 0,42 Prozent auf 36 104 Zähler vor. Der Index der mittelgrossen Börsentitel war am Vortag auf ein Rekordhoch geklettert, hatte dann aber ins Minus gedreht.

"Das unbegrenzte Zentralbankgeld zum Nullzins pumpt die Preise von Anlagen nach wie vor auf", schrieb Analyst Jeffrey Halley vom Handelshaus Oanda. Zudem dürfte China die Geldschleusen in absehbarer Zeit wieder öffnen, nachdem Covid-19 zuletzt die Konjunktur dort gedämpft habe.

Doch die Dax-Gewinne seit Jahresbeginn und das jüngste Rekordhoch mahnen auch zur Vorsicht: "Eine derartige Gewinnstrecke ist extrem ungewöhnlich und führt in der Regel zu einer deutlichen Abwärtsreaktion", schrieb Analyst Christian Schmidt von der Landesbank Helaba. Hohe Mittelzuflüsse in Aktien und immer mehr aktive Privatanleger in der Corona-Pandemie könnten Zeichen einer Überhitzung der Börsen sein.

Mangels Impulsen von den Unternehmen sorgten Analystenkommentare für Bewegung, und hier steht die Immobilienbranche im Blick. Die US-Investmentbank Goldman Sachs lädt an diesem Mittwoch zu einem Branchentreffen und senkte vorher die Aktien von Alstria Office von "Kaufen" auf "Neutral". Auch Morgan Stanley strich die Kaufempfehlung für Alstria Office, die am Ende des MDax drei Prozent verloren. Auch LEG Immobilien stehen nicht länger auf der Kaufliste von Morgan Stanley, was die Aktie um 0,6 Prozent nachgeben liess.

Zu den grössten Verlierern im Dax zählten Siemens-Aktien mit einem Minus von 0,7 Prozent. Der US-Broker Stifel hat die Papiere des Technologiekonzerns von "Kaufen" auf "Halten" gesenkt. An der Spitze des Dax verteuerten sich Siemens Energy um 2,8 Prozent und setzten damit die Erholung der vergangenen Wochen fort.

Die Aktien der Commerzbank profitierten davon, dass die Grossbank UBS die Verkaufsempfehlung für die Papiere gestrichen hat. Der Kurs legte um 2,8 Prozent zu./bek/stk