FRANKFURT (awp international) - Der Dax ist nach dem guten Wochenauftakt am Dienstag bis zum Mittag weiter zurückgefallen. Nachdem am Morgen noch gute Aussenhandelsdaten aus China für etwas Optimismus gesorgt hatten, brachten hiesige Konjunkturdaten mit den ZEW-Konjunkturerwartungen wiederum einen Dämpfer. Zuletzt notierte der deutsche Leitindex mit 0,32 Prozent im Minus bei 15 880,37 Zählern.

Der MDax der 60 mittelgrossen Börsenwerte konnte dagegen mit einem kleinen Plus von 0,19 Prozent auf 36 282,98 Punkte an seine Vortagesgewinne anknüpfen. In Europa ging es abwärts, der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone gab 0,32 Prozent auf 4232,55 Zähler nach.

Nach dem Dax-Rekord im August pendelt der deutsche Leitindex derzeit um die Marke von 15 900 Zählern. Am Vortag hatte der Dax noch knapp ein Prozent hinzugewinnen können. Dabei hatte geholfen, dass die Anleger angesichts zuletzt schwacher US-Arbeitsmarktdaten auf eine noch länger lockere US-Geldpolitik setzten. Unerwartet starke aktuelle Aussenhandelsdaten aus China hätten nunmehr die jüngsten Wachstumssorgen der Anleger wieder etwas gedämpft, erklärte Marktanalyst Jeffrey Halley vom Broker Oanda.

"Indes zeigen die ZEW-Indikationen ein weiterhin eher vorsichtiges Umfragebild auf", sagte Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect. "Sowohl die Einschätzung zu der aktuellen Lage als auch die Zukunftsaussichten liegen deutlich unter den Erwartungen." Anleger hoffen nun, dass mit dem Start an den US-Börsen nach einem feiertagsbedingt verlängerten Wochenende im weiteren Verlauf noch frischer Schwung in den Handel kommen könnte.

Hierzulande stand auf Unternehmensseite die Deutsche Telekom mit Nachrichten im Mittelpunkt. Der Konzern stockt seine Beteiligung an der Tochter T-Mobile US auf und gibt hierzu auch neue Aktien aus, wodurch der japanische Softbank -Konzern zum zweitgrössten Aktionär aufsteigt. Zudem verkauft die Telekom ihr Geschäft in den Niederlanden. Der Rückenwind durch die Nachrichten war allerdings schnell verpufft. Vom anfänglichen Kursplus von rund 3 Prozent blieb bis zum Mittag kaum noch etwas übrig. Börsianer sahen vor allem Sorgen von Investoren wegen der Verwässerung durch die Kapitalerhöhung als Belastung.

Im SDax rückten Salzgitter nach einer angehobenen Jahresprognose mit mehr als viereinhalb Prozent an die Index-Spitze. Der Stahlkonzern schraubte seine Erwartungen für den Vorsteuergewinn im Gesamtjahr nach bereits mehrmaligen Anhebungen in diesem Jahr nochmals nach oben. In diesem Sog ging es auch für die Aktien des Stahlhändlers Klöckner um knapp drei Prozent nach oben.

Aktien des Werbespezialisten Ströer rückten nach einer Kaufempfehlung durch Warburg um 3 Prozent vor. Der Spezialist für Aussenwerbung sei wieder zurück auf dem Wachstumspfad, schrieb Analyst Jörg Frey und hob seine Prognosen für 2022 deutlich an.

In den hinteren Börsenreihen sprangen Mutares-Papiere mit einem Plus von mehr als sieben Prozent auf ein Rekordhoch, zuletzt notierten die Anteile noch mit rund fünf Prozent im Plus. Das Private-Equity-Unternehmen erfreute die Anleger mit einem deutlich angehobenen neuen Umsatzziel bis zum Jahr 2023. Seit Jahresbeginn hat der Börsenkurs inzwischen fast 80 Prozent zugelegt./tav/nas

--- Von Tanja Vedder, dpa-AFX ---