FRANKFURT (awp international) - Der Dax ist am Freitag auf Erholungskurs gegangen und hat damit wieder das Rekordhoch vom Mittwoch bei 13 640 Punkten ins Visier genommen. Der deutsche Leitindex zog bis zum Mittag um 1,35 Prozent auf 13 569,54 Punkte an, nachdem die Anleger am Vortag noch weiter in die Defensive gegangen waren.

Es fehle aktuell zwar der Antrieb zum Kauf deutscher Standardwerte, aber die grundsätzlich optimistisch Stimmung an der Wall Street überdecke dieses Manko, schrieb Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect Bank.

Der MDax der mittelgrossen Werte stieg um 1,14 Prozent auf 28 804,80 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 lag 1,44 Prozent im Plus.

Die Verunsicherung der Anleger wegen der Ausbreitung der neuen Virus-Lungenerkrankung in China hat zum Wochenschluss etwas abgenommen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte trotz der rasanten Ausbreitung der neuen Krankheit in China auf das Ausrufen einer "gesundheitlichen Notlage von internationaler Tragweite" verzichtet. Allerdings könnte sich die Situation noch zu einer "Notlage" entwickeln, sagte WHO-Direktor Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Unter den Einzelwerten profitierte der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer von erneuten Spekulationen über eine Einigung im US-Rechtsstreit um den Unkrautvernichter Glyphosat. Die Aktien zogen zuletzt um 3 Prozent an. Der Kurs hatte zwischenzeitlich ein Hoch seit Oktober 2018 erreicht.

Beim Zahlungsdienstleister Wirecard setzte sich der Erholungskurs vom Vortag fort. Im Verlauf des Vormittags kletterten die Papiere sogar an die Dax-Spitze. Das gestiegene Vertrauen der Anleger äusserte sich zuletzt in einem Plus von 3,5 Prozent. Der Aktienkurs befindet sich damit weiter auf dem höchsten Niveau seit Oktober 2019.

Im Mittelwerte-Index MDax liess sich Siltronic von den überraschend starken Zahlen des US-Chipkonzerns Intel beflügeln. Mit fast 4 Prozent führten die Aktien des Herstellers von Halbleiter-Wafern den Index an. Dem US-Branchenkollegen war unter anderem das Interesse an Fahrassistenzsystemen zu Gute gekommen.

Im SDax profitierte Krones am letzten Handelstag der Woche von einer Kaufempfehlung der Schweizer Bank UBS. Mit einem Plus von 6,7 Prozent landeten die Papiere des Herstellers von Getränkeabfüllanlagen auf dem vordersten Platz im Nebenwerte-Index. Nach einem schwierigen Jahr 2019 mit überdurchschnittlichen Kostensteigerungen habe der Vorstand reagiert, schrieb Analyst Sven Weier./ssc/la/fba