FRANKFURT (awp international) - Der Dax hat am Dienstagnachmittag auf die jüngsten Verbraucherpreise aus den USA kaum reagiert und sein moderates Plus behauptet. Zuletzt stand der Leitindex 0,23 Prozent höher auf 15 250,31 Punkten. Damit bleibt er in Reichweite seines vor einer Woche erreichten Rekordhochs von rund 15 312 Punkten.

"Der Preisdruck in den USA nimmt zu, wenngleich der Anstieg mit höheren Energiepreisen zu erklären ist", kommentierten die Ökonomen der Helaba die Teuerungsdaten. Die Kernteuerung sei somit noch als moderat einzustufen. Die Inflationssorgen sollten zunächst nicht grösser werden und die Währungshüter sich nicht unter Druck gesetzt fühlen, die expansive Geldpolitik zurückzunehmen. Die Furcht vor Inflation gilt als Hauptursache für die steigenden Renditen am Anleihemarkt, die wiederum besonders Technologiewerte immer wieder unter Druck setzen.

Vor Veröffenlichung der Inflationszahlen hatten Sorgen vor einem Impfrückschlag den Dax kurz ins Minus rutschen lassen. Die Behörden in den USA empfehlen nun eine vorübergehende Aussetzung der Impfungen mit dem Wirkstoff von Johnson & Johnson . Der Dax berappelte sich aber schnell wieder von dem Rückschlag.

Der MDax der mittelgrossen Werte legte am Dienstagnachmittag um 0,70 Prozent auf 32 698,34 Punkte zu. Im Plus mit 0,2 Prozent notierte auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 .

Delivery Hero lagen mit plus 4,3 Prozent vorne im Dax. Positiven Einfluss hatten hier die jüngsten Zahlen von Just Eat Takeaway . Die Lieferando-Mutter profitiert in der Corona-Pandemie weiter vom Bestell-Boom.

Im Sog der Kursgewinne des Schweizer Duftstoff- und Aromenherstellers Givaudan legten die Titel des deutschen Konkurrenten Symrise im MDax um zweieinhalb Prozent zu. Givaudan gewann zum Jahresauftakt an Schwung. Analyst Andreas von Arx von der Baader Bank sprach von einer kräftigen Wachstumsbelebung. Vorne im MDax waren Shop Apotheke mit plus 5,5 Prozent.

Auch Zykliker wie der Kunststoffkonzern Covestro und der Autozulieferer Continental gewannen erneut dazu, jeweils etwas mehr als zwei Prozent. Für die Titel von Leoni ging es an der SDax-Spitze um mehr als elf Prozent hoch. Der Pierer-Konzern stockte seinen Anteil am Autozulieferer und Kabelspezialisten von 10 auf mehr als 15 Prozent auf.

Dermapharm gewannen gut zehn Prozent. Der Arzneihersteller blickt sehr zuversichtlich auf das laufende Jahr und erwartet sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Gewinn deutliche Zuwächse. Bei Händlern und Analysten kam der Ausblick sehr gut an. Aktionäre können zudem mit einer höheren Dividende rechnen.

Der Euro legte nach den US-Daten zu. Die Gemeinschaftswährung kostete 1,1930 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Montag auf 1,1904 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,37 Prozent am Vortag auf minus 0,34 Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,20 Prozent auf 144,74 Punkte. Der Bund-Future notierte mit minus 0,03 Prozent auf 171,23 Punkte./ajx/jha/

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---