FRANKFURT (awp international) - Der Dax hat am Donnerstag einen Teil seiner im frühen Handel verbuchten Gewinne abgegeben. Die Erholung nach dem Vortagesdämpfer geriet ins Stocken. Zuletzt stand der deutsche Leitindex noch mit 0,16 Prozent im Plus bei 12 537,25 Punkten. Vor dem US-Arbeitsmarktbericht am morgigen Freitag werden die Marktteilnehmer offenbar etwas vorsichtiger.

Der MDax der mittelgrossen Unternehmen legte um 0,83 Prozent auf 23 174,26 Punkte zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann wie der Dax 0,16 Prozent.

Die Hoffnungen der Börsianer auf eine weniger restriktive Geldpolitik der US-Notenbank (Fed) hatten vor allem zu Beginn der Woche die Aktienmärkte deutlich angetrieben. Die Signale aus den Reihen der Fed deuten allerdings darauf hin, dass sie die Zinswende unbeirrt fortsetzt, bis die Inflation deutlich eingedämmt ist. Sollte der US-Jobmarktbericht am Freitag robust ausfallen und keine Rezessionssignale senden, könnte sich die Fed auf ihrem geldpolitischen Kurs bestätigt sehen.

Papiere von Internethändlern verbuchten am Donnerstag im Sog von Übernahmeplänen im Sektor hohe Kursgewinne. So will sich der österreichische Möbelriese XXXLutz den Online-Anbieter Home24 einverleiben. Home24 verteuerten sich daraufhin um 124 Prozent und zogen auch Westwing um fast 21 Prozent nach oben. Im Dax lagen Zalando mit einem Plus um die vier Prozent vorne. About You und Auto1 gewannen im SDax bis zu sieben Prozent.

Merck KGaA stiegen nach Aussagen vom Kapitalmarkttag um 1,7 Prozent. Der Pharma- und Chemiekonzern sieht sich nach jahrelanger Zurückhaltung wieder in der Lage, grössere Übernahmen zu stemmen.

Nach einer Verkaufsempfehlung des Bankhauses Metzler fielen im SDax der geringer kapitalisierten Unternehmen die Aktien von Klöckner & Co um zehn Prozent. Es scheine, dass der Stahlhändler die Experten vor zu hohen Erwartungen gewarnt habe, sagte ein Börsianer. Metzler-Analyst David Varga spricht in seiner aktuellen Studie jedenfalls von einer "sehr hohen Wahrscheinlichkeit einer Gewinnwarnung".

Besonders gefragt waren die Papiere des Börsenneulings Porsche AG . Die Aktien der VW -Sportwagentochter hatten nach der Erstnotiz vor einer Woche zunächst einen schweren Stand. Beim Halten des Ausgabepreises von 82,50 Euro waren sie wie am Markt bereits vermutet auf die Hilfe der Konsortialbanken angewiesen. Am Donnerstag stiegen sie nun bis auf 93,70 Euro und verbuchten zuletzt ein Plus von rund sechs Prozent./ajx/men

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---