FRANKFURT (awp international) - Am deutschen Aktienmarkt dürfte sich am Dienstag die jüngste Konsolidierung fortsetzen. Nach Vortagesverlusten an den New Yorker Börsen könnte es hierzulande für den Dax erneut in Richtung 15 000 Punkte gehen. Knapp eine Stunde vor dem Auftakt auf Xetra signalisierte der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex ein Minus von 0,4 Prozent auf 15 064 Punkte. Der europäische Leitindex EuroStoxx 50 wird 0,4 Prozent schwächer erwartet.

Vor allem die Technologietitel an der US-Börse Nasdaq waren zum Wochenauftakt unter Druck geraten. Börsianer begründen die derzeitige Vorsicht an den Aktienmärkten mit der noch immer hohen Inflation und der Unsicherheit über den Kurs der Geldpolitik im Ringen gegen die Teuerung. Am Mittwoch gibt die US-Notenbank Fed ihre Zinsentscheidung bekannt, gefolgt von der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bank of England am Donnerstag.

Die Unsicherheit vor den Notenbank-Entscheidungen verdrängt am Dienstag auch erfreuliche Konjunkturdaten aus China, wo sich die Stimmung in der Wirtschaft erstmals seit Monaten wieder aufgehellt hatte. "Das Ende der Null-Covid-Politik lässt die Einkaufsmanager im Reich der Mitte deutlich optimistischer in die Zukunft schauen", erläuterte Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Dass die Börsen in China und Hongkong trotzdem nachgeben, liegt an den zuvor hohen Kursgewinnen. Hier machen jetzt viele kurzfristig orientierte Anleger Kasse. Ganz nach dem Motto "Buy the rumour, sell the fact".

Hierzulande könnte die Aktien von Airbus eine gleich doppelte Abstufung von "Buy" auf "Sell" durch die Schweizer Bank UBS belasten. Auf Tradegate verloren die Papiere im vorbörslichen Handel an die zwei Prozent zum Xetra-Schluss. Analyst Ian Douglas-Pennant verwies auf die Vorsicht am Markt mit Blick auf die Produktionsziele des Flugzeugbauers.

Der Rüstungskonzern Rheinmetall beschafft sich über eine Wandelanleihe Geld für den im November angekündigten Zukauf des spanischen Munitionsherstellers Expal. Der Konzern will insgesamt eine Milliarde Euro aufnehmen. Die Schuldverschreibungen werden ausschliesslich institutionellen Investoren angeboten. Vorbörslich auf Tradegate ging es um gut zwei Prozent bergab.

Optimistische Analysteneinschätzungen zum Reise- und Freizeitsektor gaben indes den Aktien von Sixt Auftrieb mit Kursgewinnen von mehr als zwei Prozent. Jefferies stufte die Papiere des Autovermieters von "Hold" auf "Buy" hoch und sieht die Reisebranche 2023 widerstandsfähiger als zunächst gedacht. Auch die HSBC beurteilt die Aussichten für den Sektor im Jahr 2023 generell positiv.

Der Softwareanbieter Atoss will die Ausschüttung an seine Aktionäre kräftig erhöhen. Insgesamt seien 2,83 Euro je Aktie geplant, teilte das im SDax notierte Unternehmen mit. Die Aktien legten auf Tradegate moderat zu./ajx/mis