FRANKFURT (awp international) - Zum Ende einer schwachen Woche mit dem Rutsch unter 12 000 Punkte zeichnet sich im Dax am Freitag zunächst wenig Bewegung ab. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisiert ihn rund eine Stunde vor Beginn des Xetra-Handels wenige Punkte tiefer bei 11 971 Punkten. An der Wall Street war der marktbreite S&P 500 am Vorabend auf einen neuerlichen Tiefststand seit Ende 2020 gerutscht.

Im Dax neigt sich ein tiefroter Monat dem Ende zu. Anhaltende Inflations-, Zins- und Konjunktursorgen drückten das Kursbarometer seit Ende August um über 6,5 Prozent. Noch schlechter war der Dax 2022 nur im Juni, als er um gut 11 Prozent abgesackt war. "Die Stimmung bleibt gerade zu depressiv", sagte Portfoliomanager Thomas Altmann auch mit Blick auf das Ringen um die Marke von 12 000 Punkten bei gleichzeitigem 22-Monats-Tief im S&P 500.

In der Vergangenheit sei eine depressive Stimmung zwar immer Nährboden für eine Trendwende nach oben gewesen, so Altmann weiter. Aber wann sie genau komme, und wie tief es zuvor möglicherweise noch abwärts gehe, lasse sich nicht prognostizieren.

Auch die Nachrichten aus der Ukraine laden zunächst wenig zu Käufen am Aktienmarkt ein. Der russische Präsident Wladimir Putin hat in der Nacht in einem weiteren völkerrechtswidrigen Akt die besetzten ukrainischen Gebiete Cherson und Saporischschja als unabhängige Staaten anerkannt. Die Anerkennung der Regionen Luhansk und Donezk war im Februar Vorläufer des russischen Einmarschs.

Unter den Einzelwerten bleiben die Aktien der Porsche AG im Fokus. Die Sportwagentochter von VW feierte tags zuvor den grössten deutschen Börsengang seit der Telekom im Jahr 1996. Mit 82,50 Euro hatten sie auf dem Niveau des Ausgabepreises geschlossen, nachdem sie zwischenzeitlich bis auf 86,76 Euro geklettert waren. Papiere von VW und ihres Grossaktionärs Porsche SE waren in der Folge sehr schwach und könnten am Freitag weitere Reaktionen zeigen.

Ebenfalls im Auge behalten sollten Anleger die Aktien von Adidas und Puma . US-Konkurrent Nike enttäuschte am Vorabend schwer. Gestiegene Logistik-Kosten und ein starker Dollar bremsen das Geschäft. Zugleich schnellen die Lagerbestände in die Höhe und werden unter anderem mithilfe von Rabatten abgebaut. Nike-Aktien verloren nachbörslich 9 Prozent.

Profitieren dürften dagegen Hugo Boss von einer Kaufempfehlung von Berenberg. Die neue Strategie des Modekonzerns sowie die vollständige Erneuerung der Marke funktionierten, zögen ein neues Kundenprofil an und beschleunigten die Dynamik in bisher weniger durchdrungenen Märkten, so Analyst Samuel Parry./ag/zb