FRANKFURT (awp international) - Der Dax dürfte am Freitag nach zwei schwachen Handelstagen mit Gewinnen starten. Die Anleger warten zugleich mit Spannung auf den US-Arbeitsmarktbericht für Oktober. Die deutlich schwächer als erwarteten Auftragseingänge für die deutsche Industrie im September wurden aktuell wenig beachtet. Der X-Dax als ausserbörslicher Indikator legte rund eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenstart 0,6 Prozent auf 13 202 Punkte zu. Im Wochenverlauf stünde damit ein nur moderates Minus zu Buche.

Experten zufolge dürfte die Zahl der neu geschaffenen Stellen in den USA deutlich weniger gestiegen sein als in den vorangegangenen Monaten. "Ein schwächerer Arbeitsmarktbericht muss an den Börsen aber nicht zwingend schlecht ankommen", erklärt Thomas Altmann, Analyst beim Vermögensverwalter QC Partners. "Ein Jahrestief bei den neu geschaffenen Stellen könnte eines der Puzzleteile sein, das die US-Notenbank Fed braucht, um schon im Dezember langsamer an der Zinsschraube zu drehen."

Diese Hoffnung hatte den Dax im Oktober von einem Niveau um 12 000 Punkte aus bis Anfang November auf über 13 400 Zähler nach oben getrieben. Zuletzt hatte der Leitindex jedoch geschwächelt, denn die jüngsten geldpolitischen Signale der Fed mit der Aussicht auf langfristig hohe Zinsen nahm den Börsen den Wind aus den Segeln.

Unter den Einzelwerten hierzulande stehen an diesem Morgen weitere Unternehmen mit ihren Quartalsberichten im Blick. So zeigte sich Deutschlands grösster Immobilienkonzern Vonovia für das kommende Jahr vorsichtig und rechnet mit einem leichten Ergebnisrückgang. 2022 treibt dagegen die Übernahme der Deutsche Wohnen die Geschäfte weiter an. Auf der Handelsplattform Tradegate legte die Aktie vorbörslich im Vergleich zum Xetra-Schluss dennoch leicht zu.

Das Papier von Continental stieg indes deutlicher auf Tradegate. Impulse kommen vom italienischen Reifenhersteller Pirelli , denn dieser konnte im dritten Quartal die Verkaufspreise deutlich erhöhen und profitierte auch von einem vorteilhafteren Produktmix mit hochwertigen Reifen.

Im MDax stehen Freenet und RTL im Blick. Der Mobilfunk-Anbieter Freenet wurde nach guten Geschäften bis Ende September erneut etwas optimistischer. Beim operativen Gewinn wird jetzt mit dem Erreichen des oberen Endes der Jahreszielspanne gerechnet, was Analysten jedoch erwartet hatten. Der Anteilsschein legte vorbörslich dennoch zu, während die Papiere von RTL sich wenig verändert zeigten.

Der Medienkonzern geht wegen zeitlich verschobener Auslieferungen von Produktionen und Inhalten im laufenden Jahr von weniger Umsatz als bislang angekündigt aus. Das operative Ergebnis soll zudem nun wegen der schwächer als erwarteten Werbemarkt-Entwicklung am unteren Ende der Jahreszielspanne liegen.

Der Abfüll- und Verpackungsanlagenhersteller Krones steht im SDax im Rampenlicht. Vorbörslich stieg der Aktienkurs deutlich, denn Krones profitierte auch im dritten Quartal von einer Auftragsflut. Angesichts der starken Geschäfte seit Jahresbeginn war daher bereits im Oktober das Umsatzziel angehoben und die Ergebnisprognose bekräftigt worden./ck/mis