FRANKFURT (awp international) - Dank positiver Vorgaben dürfte der Dax am Dienstag einen neuen Anlauf auf die 14 000-Punkte-Marke starten. Knapp eine Stunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax als ausserbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex ein Plus von 0,8 Prozent auf 14 069 Punkte. Sein Eurozonen-Pendant EuroStoxx 50 wird ähnlich klar im Plus erwartet.

In Asien standen am Morgen Kursgewinne vor allem in Hongkong zu Buche wegen der in China spürbaren Hoffnung auf Corona-Lockerungen. Die US-Börsen hatten am Vortag zwar überwiegend schwächer geschlossen, wurden beim Broker IG zuletzt aber etwas höher taxiert.

"Der Dax kämpft gegen seinen Abwärtstrend", sagte Marktbeobachter Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Laut dem Experten liegt das wichtige Niveau, das der Dax auf Schlusskursbasis erreichen sollte, nun im Bereich von 14 040 Punkten - dort verlaufen mit den 30- und 50-Tage-Linien gleich zwei wichtige Indikatoren eng beisammen. "Ein Überschreiten beider Linien mit dem Schlusskurs wäre ein positives Signal, das neuen Optimismus verbreiten könnte", betonte Altmann.

Am Nachmittag stehen neue US-Konjunkturdaten im Fokus. Zu Wochenbeginn hatten Daten aus China und mit dem Empire-State-Index ein Stimmungsindikator für die US-Industrie enttäuscht. Dagegen seien von den Einzelhandelsumsätzen und Industrieproduktionsdaten aus den USA keine herben Stimmungsdämpfer zu erwarten, schrieben die Experten der Landesbank Helaba.

Ausserdem legten einige Unternehmen Geschäftszahlen vor. Der Lkw-Bauer Daimler Truck fuhr im ersten Quartal überraschend viel Geschäft ein und schraubte die Jahresziele trotz Lieferschwierigkeiten und Ukraine-Krieg nach oben. Ein Händler lobte, Umsatz und bereinigtes operatives Ergebnis (Ebit) überraschten ebenso positiv wie der angehobene Ausblick. Aktien des Dax-Konzerns legten vorbörslich zu.

Aus dem MDax der mittelgrossen deutschen Unternehmen berichtete Grand City Properties . Für das Gesamtjahr strebt der Wohnimmobilienkonzern ein weiteres Wachstum an.

Derweil wird die im Nebenwerte-Index SDax gelistete Hornbach Holding nach einem erfolgreichen Jahr vorsichtiger. Sie gehörte mit ihrer Baumarktkette zu einem der Corona-Profiteure: Während der Lockdowns entdeckten die Menschen ihr Zuhause neu, so dass sich in den Corona-Jahren ein Trend zum Verschönern und Erneuern des eigenen Heims entwickelte. Die ungebrochen hohe Nachfrage kam dem Konzern auch im Geschäftsjahr 2021/22 (per Ende Februar) deutlich zugute, wie bereits mit Vorlage der Eckdaten Mitte März bekannt geworden war./gl/jha/