FRANKFURT (awp international) - Der Dax dürfte nach dem starken Wochenauftakt am Dienstag stabil in den Handel starten und minimal zulegen. Am Montag hatte der deutsche Leitindex erstmals seit Mitte September die Hürde von 13 000 Punkten getestet. Er war bis auf 13 020 Zähler hochgesprungen. Unterstützung kam von den US-Börsen und gefallenen Gaspreisen. Am Dienstag stehen Quartalsberichte grosser Konzerne wie SAP, aber auch Covestro im Blick, bevor sich im weiteren Verlauf das Interesse der Anleger auf das Ifo-Geschäftsklima für Deutschland verlagern dürfte.

Der X-Dax als ausserbörslicher Indikator für den Leitindex legte rund eine Dreiviertelstunde vor dem Xetra-Handelsstart um 0,1 Prozent auf 12 945 Punkte zu. Die 50-Tage-Linie für den mittelfristigen Trend, die er tags zuvor überwinden konnte, sollte damit vorerst eine Unterstützung bieten. Der EuroStoxx wird am Dienstag ebenfalls mit einem minimalen Plus erwartet.

Bevor der Ifo-Index für Oktober wohl eine weitere Stimmungseintrübung zeigen dürfte, da - wie die BayernLB schrieb - "erst eine nachhaltige Entlastung bei den Energiepreisen" den Unternehmen helfen dürfte, dreht sich alles um Geschäftszahlen.

Aktien von SAP legten auf Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss zu. Unter anderem wegen des schwachen Euro fiel das schwierige dritte Quartal des grössten europäischen Softwareherstellers besser als befürchtet aus. Vorstandschef Christian Klein sprach von einem Wendepunkt und erwartet ein deutlich besseres viertes Quartal. Börsianer sprachen allerdings von weitgehend wie erwarteten Zahlen. Ein "Haar in der Suppe" gebe es ausserdem wegen des leicht reduzierten Ziels für den für Aktionäre interessanten freien Barmittelzufluss. Hier geht scheidende Finanzchef Luka Mucic nur noch von rund 4,5 Milliarden statt wie bisher von mehr als 4,5 Milliarden Euro aus.

Deutlich abwärts ging es auf Tradegate dagegen für die Covestro-Aktie . Der Kunststoffkonzern verfehlte mit seinem operativen Ergebnis (Ebitda) die Schätzungen und senkte zudem den Ergebnisausblick am oberen Ende, wie Jefferies-Analyst Chris Counihan monierte.

Bevor am Abend nach Börsenschluss Flatexdegiro mit seinem Quartalsbericht Aufmerksamkeit auf sich ziehen dürfte, büssten ausserdem noch die Linde-Papiere deutlich auf Tradegate ein. Die stark ausgefallenen Quartalszahlen des französischen Konkurrenten Air Liquide wurden wenig beachtet. Vielmehr ist es der geplante Abschied von der Börse in Frankfurt, der belastet. Die Aktien sollen laut dem Dax-Schwergewicht künftig nur noch an der New Yorker Börse notiert werden./ck/jha/