FRANKFURT (awp international) - Der Dax hat immer noch an seinem Kursrutsch zu Wochenbeginn zu knabbern. An diesem Mittwoch aber dürfte er sich erst einmal etwas weiter stabilisieren: Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex lässt einen Start bei 15 255 Punkten und damit 0,25 Prozent über dem Schlussstand vom Dienstag erwarten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird 0,4 Prozent höher erwartet.

Am Montag war der Dax zeitweise bis auf 15 048 Punkte eingeknickt, hatte aber den Aufwärtstrend seit dem Corona-Tief im März 2020 knapp gehalten. "Es bleibt bis auf weiteres ein buy-the-dip Markt", erklärte der Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Rückschläge würden also immer wieder zum Einstieg genutzt. Dies gelte vor allem für die USA, wo die Indizes tags zuvor eine starke Reaktion auf den schwachen Montag gezeigt haben.

"Hierzulande ist die Skepsis weiterhin deutlich grösser als auf der anderen Seite des Atlantiks", so Altmann. Der Portfoliomanager rechnet im Sommer nun generell mit grösseren Schwankungen und nicht mit einer Rückkehr zum ruhigen Handel der Vorwochen.

Zur Wochenmitte dürfte insbesondere die Berichtssaison der Unternehmen für neuen Schwung am Aktienmarkt sorgen. So hob Europas grösster Softwarehersteller SAP nach einem unerwartet robusten zweiten Quartal seine Prognosen für das Gesamtjahr leicht an. Das Geschäft mit Software zur Nutzung über das Netz (Cloud) zog erneut kräftig an und mit den herkömmlichen Softwarelizenzen ging es nicht ganz so stark bergab wie von Experten gedacht. Die Aktien notierten auf der Handelsplattform Tradegate fast drei Prozent über dem Xetra-Schluss vom Dienstag.

Die im Index der mittelgrossen Werte MDax gelistete Software AG legte im abgelaufenen Quartal trotz der Umstellung auf Abo-Modelle deutlich zu. Die Papiere dieses Unternehmens zogen auf Tradegate um mehr als drei Prozent an.

Der Auto- und Lkw-Bauer Daimler sieht nach einem starken zweiten Quartal nun auch für seine Lastwagensparte etwas mehr operativen Gewinn in diesem Jahr. Wegen der Lieferschwierigkeiten mit Elektronikchips geht das Unternehmen beim Autoabsatz von Mercedes-Benz allerdings nicht mehr von einer deutlichen Steigerung gegenüber dem Vorjahr aus, sondern von Verkäufen auf Vorjahresniveau. Für die Anteilsscheine von Daimler ging es auf Tradegate leicht nach unten.

Derweil blickt die australische Hochtief-Tochter Cimic nach einem Umsatz- und Gewinnplus weiter zuversichtlich nach vorn. Die Infrastrukturprogramme in vielen Ländern zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie und der deshalb stark anziehende Auftragseingang stimmen Unternehmenschef Juan Santamaria optimistisch. Der Kurs der Cimic-Aktien, die zu 77 Prozent Hochtief gehören, zog an der Börse in Sydney deutlich an. Auf Tradegate legten die Aktien der Muttergesellschaft Hochtief um knapp ein Prozent zu./la/eas