FRANKFURT (awp international) - An einem erneut von der Berichtssaison geprägten Tag behalten die Anleger beim Dax die Marke von 16 000 Punkten im Fokus. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex deutete eine Stunde vor dem Handelsstart am Mittwoch an, dass das Börsenbarometer mit einem geringfügigen Minus bei 16 030 Punkten in den Tag starten dürfte. Börsianern zufolge könnte die runde Marke mit darüber entscheiden, welche Richtung der Markt zeitnah einschlägt. Der EuroStoxx 50 als Leitbarometer der Eurozone dürfte erst einmal auf der Stelle treten.

Ausserdem stehen am Nachmittag mit Spannung erwartete Inflationszahlen aus den USA auf der Agenda. Laut dem Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners ist ein weiterer Anstieg der Teuerung bereits Konsens. "Entscheidend könnte für die Börsen sein, welche Ziffer vor dem Komma steht. An die 5 haben sich die Börsianer bereits gewöhnt", sagte der Experte.

Eher bremsend wirken derweil die Vorgaben aus Fernost. "Die asiatischen Aktienmärkte haben einen Rückschlag erlitten", urteilte Marktanalyst Jeffrey Halley vom Oanda. Er verwies dabei auf Inflationsdruck, der in China herrsche. Dort gab es bei den Erzeugerpreisen den höchsten Anstieg seit 26 Jahren. Ausserdem rückt zur Wochenmitte der angeschlagene chinesische Immobilienkonzern Evergrande wieder in den Fokus wegen fälliger Zinszahlungen.

Hierzulande gilt es zur Wochenmitte die Zahlen der Allianz sowie von Adidas , Continental , Eon , Infineon und Siemens Energy zu verarbeiten - um nur Dax-Mitglieder zu nennen.

Für Enttäuschung sorgte Adidas. Der Sportartikelhersteller wird wegen anhaltender Lieferkettenprobleme und einem schwierigeren Marktumfeld in China vorsichtiger. Zwar bekräftigte der Konzern seine Jahresprognose, geht aber nun davon aus, das untere Ende der erwarteten Ergebnisspanne zu erreichen. Die Aktie notierten auf der Handelsplattform Tradegate zweieinhalb Prozent unter dem Xetra-Schlussstand am Dienstag.

Der Versicherungskonzern Allianz wird derweil trotz der schweren Schäden durch die Flutkatastrophe in Europa etwas zuversichtlicher für die Gewinnentwicklung 2021. Damit rückten die Papiere auf Tradegate um knapp ein Prozent vor.

Der Halbleiterhersteller Infineon wird dank der hohen Chip-Nachfrage beim Blick auf das laufende Geschäftsjahr noch etwas optimistischer als zuletzt. Insofern stiegen die Anteilsscheine auf Tradegate um gut ein Prozent.

Unter den im Nebenwerteindex SDax gelisteten Aktien könnten SMA Solar zu den Gewinnern zählen. Fehlende Bauteile bremsen den Solartechnikkonzern zwar bei guter Auftragslage aus. Trotz eines leichten Umsatzrückgangs in den ersten neun Monaten verdiente der Wechselrichterspezialist aber wesentlich mehr als noch vor einem Jahr. Auf Tradegate zogen die Anteilsscheine um gut vier Prozent an.

Der Möbelversandhändler Home24 bekräftige seine Jahresprognose. Dies bescherte den Aktien auf Tradegate ein Plus von gut zwei Prozent.

Der Laborspezialist Synlab geht sogar davon aus, dass die beim Börsengang gesetzten Finanzziele für dieses Jahr übertroffen werden könnten. Hier aber zeigten sich die Anleger erst einmal nur etwas erfreut: Die Papiere legten auf Tradegate um knapp ein Prozent zu./la/jha/