FRANKFURT (awp international) - Nach einem jüngsten Rückschlag auf Rekordniveau dürfte der Dax zu Wochenbeginn etwas zulegen. Der X-Dax signalisiert rund eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsstart ein Plus von 0,17 Prozent auf 16 187 Punkte, was den deutschen Leitindex wieder in Richtung seiner Bestmarke von 16 290 Punkten bringen würde.

Am Freitag waren Sorgen vor Corona-Massnahmen aufgekommen, unter anderem wegen eines erneuten Lockdowns in Österreich. Die Marktstrategen von JPMorgan sehen die grassierende vierte Corona-Welle aber nicht als Problem für ihren grundsätzlichen Optimismus für den Aktienmarkt. Die Einschränkungen dürften zwar wieder zunehmen, aber nicht das Niveau vom Winter 2020 erreichen - sowohl was Länge als auch Strenge angehe, schrieb das Team um Mislav Matejka in einer aktuellen Studie. Sie sehen daher jede Schwäche als Kaufchance.

In dem Rücksetzer vom Freitag sehen auch Chartexperten noch kein Drama. "Entscheidend war das Halten enger wichtiger Supports und damit die Vermeidung von klassischen Verkaufspaniken", sagte Marktbeobachter Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel. Prinzipiell sei die Jahresend-Rally noch intakt, die Gefahr von Ausbrüchen nach unten sei aber kurzfristig gegeben. Als kritische Marke sieht er nun vorerst die 16 200 Punkte.

Bei Einzelaktien steht am Montag Vonovia im Blick mit einer Milliarden-Kapitalerhöhung, die im Zuge der Finanzierung der Übernahme der Deutschen Wohnen allerdings durchaus erwartet worden war. Vorbörslichen ging es aber um 3,1 Prozent nach unten für die Vonovia-Papiere. Der Immobilienkonzern besorgt sich rund 8 Milliarden Euro brutto.

Einen Blick wert sein könnte am Montag ausserdem die Telekom-Branche wegen einer sich anbahnenden Übernahme. Der US-Finanzinvestor KKR will für elf Milliarden Euro das italienische Telekommunikationsunternehmen Telecom Italia (TIM) übernehmen. Solche Schritte können sich generell auch auf andere Branchenunternehmen auswirken. Bei den Papieren der Deutschen Telekom war dies im Tradegate-Handel zunächst nicht der Fall: Sie bewegten sich dort knapp mit 0,2 Prozent im Plus, während die TIM-Titel um ein Drittel hochschnellten.

Die Aktien des Modekonzerns Hugo Boss legten nach einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank vorbörslich zu./tih/mis