FRANKFURT (awp international) - Der Dax dürfte am Mittwoch an seine Vortagsgewinne anknüpfen und die psychologisch wichtige Marke von 16 000 Punkten zurückerobern. Die Vorgaben der Börsen aus Übersee stützen: Der viel beachtete Wall-Street-Index Dow Jones Industrial war am Vorabend fast auf Tageshoch aus dem Handel gegangen. In Asien legten die wichtigsten Börsen an diesem Morgen ebenfalls zu.

Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisiert eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn ein Plus von 0,7 Prozent auf 16 048 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird ebenfalls mit Gewinnen erwartet.

Da neben der Corona-Pandemie die Aussicht auf steigende Zinsen ein latenter Belastungsfaktor für Aktien ist, stehen - abgesehen von den europäischen Daten zur Industrieproduktion - die Daten zur Preisentwicklung in den USA zur Wochenmitte im Fokus. Laut Thomas Altmann, Portfoliomanager bei QC Partners, ist ein weiterer Anstieg der Inflationsrate Konsens an den Börsen, was zugleich bedeute, dass er bereits eingepreist sei. Erwartet wird sogar, dass bei der Jahresrate zum ersten Mal seit 1982 eine 7 vor dem Komma steht.

"Die US-Inflationsrate dürfte nach 6,8 Prozent im November 7,1 Prozent im Dezember erreichen", prognostiziert etwa Commerzbank-Analyst Christoph Balz. Hohe Energiekosten und eine starke Nachfrage nach Gütern bei wegen der Lieferengpässe gleichzeitiger Knappheit seien die Gründe.

Sollte die Teuerung deutlich höher ausfallen, könnte es an den Börsen aber wieder ungemütlicher werden. Bedenken hinsichtlich einer schneller als gedachten geldpolitischen Straffung in den USA waren schon in der vergangenen Woche der Grund, warum es spürbar abwärts gegangen war.

Unter den Einzelwerten zieht Teamviewer mit vorläufigen Jahreszahlen die Aufmerksamkeit auf sich. Das MDax -Papier zog auf Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss um mehr als 8 Prozent an. Der Spezialist für Fernwartungssoftware berichtete über ein starkes Umsatzwachstum und auch die operative Ergebnismarge ist laut einem Händler besser als erwartet ausgefallen. "Die Erwartungen sind aber wohl angesichts der anhaltenden unterdurchschnittlichen Kursentwicklung der Aktie seit der Ankündigung von Sportmarketing-Verträgen sehr verhalten", sagte der Händler. Und die Tatsache, dass bislang nichts Neues über die Aussichten für 2022 und darüber hinaus gesagt worden sei, wecke nicht wirklich Vertrauen.

Delivery Hero könnten indes wegen Zalen des Konkurrenten Just Eat Takeaway in den Blick rücken und erneut schwächeln. Der britisch-niederländische Essenslieferdienst enttäuschte mit seinen Aufträgen im vierten Quartal 2021. Dabei hatte die zuletzt deutlich unter Druck geratene Delivery-Hero-Aktie erst am Vortag wieder etwas zur Erholung angesetzt, nachdem Delivery seinen Anlegern erstmals operativ schwarze Zahlen im Kernsegment Essenslieferungen avisierte./ck/mis