FRANKFURT (awp international) - Eine Umsatzwarnung von Apple dürfte am Dienstag die Rekordjagd am deutschen Aktienmarkt vorerst stoppen. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex Dax signalisierte gut eine Stunde vor der Eröffnung ein Minus von 0,58 Prozent auf 13 704 Punkte. Das Rekordhoch vom Wochenauftakt bei 13 795 Punkten rückt damit wieder etwas weg. Der EuroStoxx 50 als Leitbarometer der Eurozone wird am Dienstag 0,55 Prozent schwächer erwartet.

Auf der Agenda stehen hierzulande am Vormittag die ZEW-Konjunkturerwartungen. Laut den Experten der Privatbank Donner & Reuschel könnten auch diese für eine Verschnaufpause am Aktienmarkt sorgen, denn es werde ein spürbarer Rückgang prognostiziert.

Apple wird wegen des Coronavirus in China die erst wenige Wochen alte Umsatzprognose für das laufende Quartal verfehlen. Bei iPhones gebe es Lieferengpässe, weil die Produktion in China langsamer hochgefahren werde als geplant, teilte der Konzern am Montag mit.

"Es war von Anfang an klar, dass das Coronavirus Spuren in den Unternehmensgewinnen hinterlassen wird", sagte Analyst Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Dass Apple jetzt schon sicher sei, die bisher verlorenen Umsätze in diesem Quartal nicht mehr aufholen zu können, belege den Ernst die Lage.

Der US-Konzern war mit Rekordgewinnen zuletzt einer der Hauptantreiber der Kurs-Rally an der Wall Street. Ende Januar war der Kurs des iPhone-Herstellers auf ein Rekordhoch gestiegen. Am Montag war an der Wall Street wegen eines Feiertags nicht gehandelt worden. An den asiatischen Börsen gerieten am Morgen die Aktien von Chip- und Elektronikunternehmen unter Druck, in Tokio beispielsweise Advantest, Dainippon Screen, Sumco und Tokyo Electron.

Hierzulande litten vorbörslich Infineon und Dialog Semiconductor unter der Apple-Warnung. Auf der Handelsplattform Tradegate ging es zum Xetra-Schluss deutlich bergab. Varta indes legten weiter zu. Der Batterienhersteller hatte am Vortag bereits Jahreszahlen vorgelegt und damit die Börsianer überzeugt.

Die Anteile der Deutschen Börse verloren auf Tradegate 0,8 Prozent nach Zahlen. Der Börsenbetreiber profitierte 2019 von der anhaltend hohen Nachfrage nach Absicherung von Risiken, dem regen Handel an den Finanzmärkten und auch von Übernahmen. Allerdings enttäuschte die Dividende.

Der Immobilienkonzern Patrizia übertraf im vergangenen Jahr beim Ergebnis seine eigene Prognose. Auf Tradegate gaben die Anteile vorbörslich dennoch nach.

Das Bankhaus Metzler strich die Kaufempfehlung für die Papiere von Krones . Die Anteile des Herstellers von Getränkeabfüllanlagen verloren vorbörslich auf Tradegate 1,6 Prozent./ajx/jha/