FRANKFURT (awp international) - Der Dax dürfte am Mittwoch mit einem kleinen Plus wieder an den tags zuvor erreichten Höchststand seit Anfang Juni bei 14 485 Punkten heranrücken. Eine Stunde vor dem Xetra-Start zeigte der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex einen Zuwachs von 0,3 Prozent auf 14 472 Zähler an. Seit seinem vor fast zwei Monaten markierten Jahrestief hat der Index inzwischen um mehr als ein Fünftel zugelegt.

Der EuroStoxx 50 als Leitbarometer der Eurozone wird zur Wochenmitte mit einem ähnlichen Plus erwartet wie der Dax.

Die Anleger konzentrierten sich auf positive Aspekte wie gute Ergebnisse einiger Einzelhändler und weitere Signale auf eine mögliche Verlangsamung der Zinswende der US-Notenbank (Fed), so die Experten der Commerzbank mit Blick auf die starke Wall Street. Aus den Augen gelassen werde die Covid-Entwicklung gerade in China mit stark steigenden Fallzahlen dabei aber nicht.

Angesichts des "Thanksgiving"-Feiertags am Donnerstag in den USA ist der Datenkalender zur Wochenmitte besonders gut gefüllt. So stehen die Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone und den USA sowie das von der Uni Michigan ermittelte Konsumklima auf der Agenda.

Am Abend warten die Marktteilnehmer auf das Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung und erhoffen sich davon weitere Hinweise auf das Ausmass der künftigen Zinsschritte. Nach kräftigen Zinsanhebungen im Jahresverlauf wird damit gerechnet, dass die Fed ihren Inflationskampf bald etwas gemächlicher führen wird. Anstatt der in den vergangenen Monaten üblichen 0,75 Prozentpunkte wird für die nächste Fed-Sitzung im Dezember aktuell eine Anhebung um 0,50 Punkte erwartet.

Am deutschen Aktienmarkt belastete zur Wochenmitte eine gestrichene Kaufempfehlung die Titel von Siemens Healthineers , wie das vorbörsliche Minus von mehr als vier Prozent auf Tradegate zeigt. Der ambitionierte Ausblick des Medizintechnikers auf das Geschäftsjahr 2023 lasse kaum noch Spielraum, schrieb Jefferies-Analyst James Vane-Tempest.

Auch die Aktien des Sportwagenherstellers Porsche AG gaben nach ihrer Rekordrally vorbörslich nach. Auf Tradegate verloren sie 0,8 Prozent zum Xetra-Schluss. Die noch junge Börsen-Story der Volkswagen-Tochter ist bislang ein grosser Erfolg. Mit dem Vortages-Kursplus stieg die Marktkapitalisierung auf über 100 Milliarden Euro. Der Dax-Aufstieg steht bevor. In einer aktuellen Studie monierte nun aber Analyst Daniel Roeska von Bernstein Research die inzwischen hohe Bewertung. 2023 könnte zyklischer Gegenwind die Gewinne belasten./ajx/mis