WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat die Sitzung am Freitag mit klaren Aufschlägen beendet. Der Leitindex ATX legte um 1,07 Prozent auf 3217,97 Einheiten zu, der breiter gefasste ATX prime gewann etwas weniger deutliche 0,87 Prozent auf 1640,20 Zähler.

Über weite Strecken bewegte sich das heimische Aktienbarometer mit moderaten Kursgewinnen - eine freundliche Wall Street-Eröffnung und das Bekanntwerden einer breiten Öffnung in Österreich nach den Corona-Beschränkungen ab 19. Mai sorgten dann für deutlichen Auftrieb.

Daneben kamen auch von Konjunkturseite positive Impulse. In der Eurozone stieg der Markit-Einkaufsmanagerindex im April überraschend um 0,5 auf 53,7 Punkte, Analysten hatten hingegen mit einem Rückgang auf 52,9 Punkte gerechnet. Außerdem ist die US-Wirtschaft im April in Rekordgeschwindigkeit gewachsen. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft kletterte hier um 2,5 auf 62,2 Punkte. Seit Beginn der Datenerhebung 2009 wurde noch kein höherer Wert ermittelt.

Unter den Einzelwerten standen in Wien die Papiere von UBM im Mittelpunkt des Anlegerinteresses. Die Titel zogen nach Vorlage von Ergebnissen und freundlichen Analystenkommentaren um 3,87 Prozent nach oben und schlossen auf 40,30 Euro. Der Umsatz des Immobilienentwicklers brach 2020 um fast ein Viertel auf 183 Millionen Euro ein. Auch das Ergebnis war deutlich rückläufig, aber besser als erwartet. Die Baader Bank bestätigte in Reaktion bereits ihre "Buy"-Empfehlung und das Kursziel von 41 Euro. Auch Warburg Research empfiehlt die Titel weiterhin zum Kauf, das Kursziel bleibt bei 48,50 Euro.

Die Liste der Kursgewinner führten Addiko nach einem starken Finish mit einem Aufschlag von 7,48 Prozent an. Auch die schwer gewichteten Banken schlossen einheitlich fester und zogen damit auch den ATX nach oben. Raiffeisen Bank International kletterten um 1,25 Prozent, BAWAG befestigten sich um 2,26 Prozent und Erste Group, die sich im Verlauf noch schwächer gezeigt hatten, drehten ins Plus und gingen um 0,99 Prozent höher ins Wochenende.

Polytec, die am Vortag Zahlen für 2020 veröffentlicht hatten, konnten nicht von freundlichen Analystenkommentaren profitieren und gingen um 0,94 Prozent tiefer auf 10,50 Euro aus dem Handel. Die Wertpapierexperten der Baader Bank haben sowohl ihre Kaufempfehlung "Buy" als auch das Kursziel von 12,00 Euro für die Aktien bestätigt und die Ergebnisschätzungen angehoben. Sie sehen die Titel weiterhin als "Top Pick". Auch Warburg Research gibt weiterhin eine "Buy"-Empfehlung, das Kursziel wurde von 12 auf 16 Euro erhöht.

Stärkere Kursbewegungen unter den Einzelwerten absolvierten auch Verbund und zogen um 3,52 Prozent an. Bereits am Vortag waren die Aktien des Versorgers um mehr als fünf Prozent nach oben geklettert. Auch die Titel des Branchenkollegen EVN schlossen mit einem Zugewinn von 0,53 Prozent. Abwärts ging es für Bauaktien. Porr bildeten mit einem Minus von 4,10 Prozent das licht am Kurszettel. Strabag nahmen einen Kursverlust von 2,38 Prozent mit ins Wochenende./kat/sto/APA/nas