GESAMT-ROUNDUP/Nach Wahlen in Europa und Bremen: Parteien beraten über Folgen

BERLIN/BRÜSSEL - Nach der schweren Schlappe für die Union und die SPD bei der Europawahl beraten die Parteiführungen über Konsequenzen. Am Montagvormittag kamen dazu die Parteigremien in Berlin und München zusammen. Am Nachmittag treffen sich dann die Koalitionsspitzen: Zunächst beraten sich die Spitzenpolitiker der Union, Kanzlerin Angela Merkel, CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer und der CSU-Vorsitzende Markus Söder. Wenig später sollen dann SPD-Chefin Andrea Nahles und Vizekanzler Olaf Scholz hinzukommen. Auch in Brüssel beginnen nach den Erfolgen rechter Nationalisten Gespräche: Die EU-freundlichen Parteien beraten über ein Reformprogramm und neues Spitzenpersonal für die Europäische Union.

ROUNDUP 2: Griechenland arrangiert sich mit Neuwahlen

ATHEN - Die Europawahl ist für Griechenland passé - am Tag danach ging es vor allem um die Neuwahlen, die Ministerpräsident Alexis Tsipras angesichts seiner massiven Wahlniederlage am Sonntag angekündigt hatte. Der konsequente Schritt des linken Premiers nötigte selbst Konservativen und Kritikern Respekt ab. Die Wirtschaft reagierte unverblümt: Im Laufe des Montags stieg der griechische Aktienindex Athex zwischenzeitlich um 6,1 Prozent. Die konservative Oppositionspartei Nea Dimokratia (ND) gilt als wirtschaftsfreundlich. Sie hatte die linke Syriza von Tsipras bei der Europawahl geschlagen.

ROUNDUP 2/Japan-Besuch: Viel Pomp und wenig Fortschritt für Donald Trump

TOKIO - Pomp und kaiserlicher Glanz, dazu ein bisschen Sumo-Ringen und Golf: US-Präsident Donald Trump hat seinen Staatsbesuch in Japan genossen, aber nicht von den Untiefen der Tagespolitik lassen können. Die Krisen in Nordkorea und im Iran beschäftigten ihn auch im Land der aufgehenden Sonne - das ihm zur Besänftigung in einem langwierigen Handelsstreit einen roten Teppich ausgerollt hatte.

EU-Handelsminister warnen Trump vor Autozöllen

BRÜSSEL - Die EU-Handelsminister haben US-Präsident Donald Trump erneut davor gewarnt, auf Autoimporte aus Europa Sonderzölle zu verhängen. Die Vorstellung, dass europäische Autoexporte eine Gefahr für die nationale Sicherheit der USA darstellen könnten, weise man entschieden zurück, erklärte der derzeitige Vorsitzende des EU-Handelsministerrates, ?tefan-Radu Oprea, am Montag nach Beratungen in Brüssel. Der Handelsstreit sollte wie im vergangenen Jahr vereinbart über ein Abkommen im Einklang mit den Regeln der Welthandelsorganisation WTO gelöst werden.

Huawei-Chef zieht über Trump her

PEKING - Nach den US-Sanktionen gegen den chinesischen Huawei-Konzern hat dessen Chef Ren Zhengfei US-Präsident Donald Trump scharf kritisiert. "Ich sehe seine Tweets und finde es lächerlich, weil sie sich widersprechen", sagte Ren Zhengfei in einem am Montag veröffentlichten Interview der Finanznachrichtenagentur Bloomberg.

Umfrage: Mittelständler schätzen China verlässlicher ein als USA

FRANKFURT - Deutschlands Mittelständler sehen in Handelskonflikten, dem Klimawandel und der Dieselkrise besonders große Herausforderungen. Das geht aus einer Erhebung des Marktforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Commerzbank hervor, die am Montag in Frankfurt vorgestellt wurde. Danach befürchten fast zwei Drittel der 2000 befragten Führungskräfte in den nächsten zwei Jahren geringere Planungssicherheit, 61 Prozent rechnen mit einer Konjunktureintrübung. Gründe seien politische und wirtschaftliche Unsicherheiten.

Russische Erdöllieferungen kommen langsam wieder in Gang

MINSK/PRAG - Die wegen starker Verunreinigungen unterbrochene Lieferung von russischem Erdöl über die "Druschba"-Pipeline in die EU kommt langsam wieder in Gang. Rund 80 000 Tonnen verschmutzten Öls seien bereits nach Russland zurückgeschickt worden, teilte der weißrussische staatliche Ölkonzern Belneftechim am Montag in Minsk mit. Das Öl ist mit Chloriden verunreinigt, weshalb Weißrussland vor etwa einem Monat den Transport gestoppt hatte. Nun muss das schmutzige Öl erst aus den Leitungen, damit wieder sauberes durchgepumpt werden kann.

ROUNDUP: FPÖ und SPÖ einigen sich auf Sturz der Kurz-Regierung

WIEN - Die rechte FPÖ und die sozialdemokratische SPÖ werden Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) stürzen. Beide Parteien einigten sich am Montag darauf, der gesamten Regierung das Misstrauen auszusprechen. Die Abstimmung in der SPÖ-Fraktion dazu sei einstimmig ausgefallen, teilte SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner mit. Auch die FPÖ-Fraktion habe einstimmig dafür votiert, hieß es aus Parteikreisen.

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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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