WASHINGTON (dpa-AFX) - Angesichts der Debatte über Rassismus in den USA will die weiße Senatorin Amy Klobuchar nicht länger als Vize des designierten Präsidentschaftskandidaten Joe Biden in Betracht gezogen werden. "Das ist ein historischer Moment, und Amerika muss diesen Moment nutzen", sagte Klobuchar am Donnerstagabend (Ortszeit) im Sender MSNBC. Sie habe Biden angerufen und ihm gesagt, "dass dies der Moment ist, um eine Frau Of Color dafür in Betracht zu ziehen". Als People Of Color bezeichnen sich Menschen mit Rassismuserfahrung.

Biden hat angekündigt, bei der Wahl im November mit einer Frau als Kandidatin fürs Vizepräsidentenamt für die Demokraten anzutreten. Klobuchar, die sich wie Biden um die Spitzenkandidatur beworben hatte, galt als eine der Favoritinnen für den Posten. Neben der Senatorin Kamala Harris werden mehrere andere schwarze Politikerinnen in Betracht gezogen, darunter die Kongressabgeordnete Val Demings und die ehemalige Nationale Sicherheitsberaterin Susan Rice. Weiterhin ist auch die weiße Senatorin Elizabeth Warren im Gespräch.

Der 77-jährige Biden, der unter Obama Vizepräsident war, kann am 3. November mit einer Mehrheit der Stimmen der Afroamerikaner rechnen. Für den Demokraten könnte es jedoch entscheidend sein, wie motiviert schwarze Wähler sind: Wenn sie nicht abstimmen, sondern zu Hause bleiben, dürfte ein Wahlsieg für Biden schwerer zu erreichen sein. Ende Mai sorgte Biden für Kritik, als er sagte, wer US-Präsident Donald Trump wähle, sei kein wirklicher Schwarzer. US-Medienberichten zufolge bedauerte Biden seine Äußerung anschließend./lkl/DP/mis