GÜTERSLOH/LUXEMBURG (awp international) - Ausbleibende Werbeerlöse im Medienbereich seit Ausbruch der Corona-Krise haben den Umsatz des Bertelsmann-Konzerns geschmälert. Weltweit ging dieser in den ersten drei Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,7 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro zurück, wie der Medien-, Dienstleistungs- und Bildungskonzern am Donnerstag in Gütersloh mitteilte.

Zum Medienbereich gehören die TV-Sender der RTL Group und das Hamburger Verlagshaus Gruner + Jahr ("Stern", "Brigitte"). In der Corona-Krise verzeichnet die gesamte Medienbranche hierzulande einen Rückgang im Werbegeschäft, weil Anzeigen storniert oder Projekte verschoben wurden.

Bei der RTL Group sank der Gesamtumsatz im ersten Quartal nach eigenen Angaben um 3,4 Prozent auf rund 1,47 Milliarden Euro. Andere Bertelsmann-Geschäftsbereiche wie der Musikbereich BMG, die Arvato-Dienstleistungsgeschäfte - bei denen der Konzern zum Teil bereits Kurzarbeit anmeldete -, und die Bildungsgeschäfte hätten sich positiv entwickelt, hiess es vom Konzern.

Wegen der Corona-Krise hält Bertelsmann mit mehr als 126 000 Mitarbeitern seine Prognose für das Geschäftsjahr 2020 nicht mehr aufrecht. Finanzvorstand Bernd Hirsch sagte: "Eine belastbare Einschätzung der weiteren Geschäftsentwicklung für 2020 ist derzeit nicht möglich. Wir haben zahlreiche Gegenmassnahmen bei Kosten und Investitionen getroffen, erwarten allerdings negative Auswirkungen auf unsere Ertragslage in den kommenden Monaten."/rin/DP/jha