BERLIN (Dow Jones)--Der Schweizer Finanzdienstleister Zurich Insurance Group hat Berichte über einen Ausstieg aus dem Gaspipeline-Projekt Nord Stream 2 bestätigt. "Wir haben alle unsere Versicherungsdeckungen gekündigt, die unter dem im Januar in Kraft getreten National Defense Authorization Act für 2021 sanktionsfähig waren", erklärte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage von Dow Jones Newswires schriftlich. Die Gruppe habe sich zuvor eng mit dem US-Außenministerium abgestimmt, um die Sanktionen gegen die Ostsee-Pipeline zu erörtern.

"Die Einhaltung von Wirtschaftssanktionen, einschließlich des US-Rechts, hat für Zurich höchste Priorität", so der Sprecher. Die Zurich-Gruppe sei allerdings der Ansicht, dass sie im Zusammenhang mit der Nord-Stream-2-Pipeline keinem Sanktionsrisiko seitens der US-Regierung ausgesetzt sei. Der Versicherungskonzern kündigte an, auch weiterhin eng mit allen Aufsichtsbehörden weltweit zusammenzuarbeiten. Damit soll sichergestellt werden, "dass alle unsere Aktivitäten im Einklang mit den geltenden Gesetzen und Vorschriften stehen", so der Sprecher.

Die US-Regierung unter dem scheidenden Präsidenten Donald Trump hatte für den heutigen Dienstag angekündigt, Sanktionen gegen das russische Verlegeschiff "Fortuna" und ihren Inhaber, die russische Firma KVT-RUS, verhängen zu wollen. Das im Schweizerischen Zug ansässige Konsortium Nord Stream 2 - eine Tochter des russischen Gazprom-Konzerns - äußerte sich auf Anfrage weder zu den drohenden US-Sanktionen noch zur Entscheidung der Zurich-Versicherung.

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January 19, 2021 10:51 ET (15:51 GMT)