Im Rahmen der Umfrage wurden 3'000 leitende Führungskräfte von KMUs in 15 Ländern des Nahen Ostens und Afrikas, Nord- und Südamerikas sowie des Asien-Pazifik-Raums befragt. Von den Befragten bezeichnete mehr als ein Drittel (34 Prozent) die Auswirkung des Wettbewerbs auf die Margen als das grösste Risiko für ihr Geschäft, ein ähnlich hoher Wert wie in den Vorjahren. Mangelnde Verbrauchernachfrage ist die zweitgrösste Sorge für KMUs und hat gegenüber 2013 an Bedeutung gewonnen (von 24 Prozent auf 32 Prozent). Rechtliche und steuerliche Probleme, die um 3 Prozentpunkte auf 14 Prozent gestiegen sind, und Reputationsschäden (plus 5 Prozent auf 13 Prozent), sind die am dritt- bzw. vierthäufigsten genannten Risiken.

Die Sorgen wegen Cyberkriminalität stiegen zwischen 2013 und 2015 von 4 Prozent auf 8 Prozent. Nichtsdestotrotz nimmt Cyberkriminalität mit dem 12. Rang nur einen niedrigen Stellenwert im Vergleich zu anderen Risiken ein. Ausgenommen davon sind Malaysia, die Türkei und die USA, wo dieses Risiko an 5. und 6. bzw. 6. Stelle genannt wurde.

Am anderen Ende des Spektrums findet man Korruption (6 Prozent) und Unruhen (4 Prozent), die von den 14 potenziellen Geschäftsrisiken am wenigsten Sorge bereiten.

Die Konjunkturerholung und das Wachstum in aller Welt liessen KMUs ihre Chancen optimistischer beurteilen. Kosten- und Ausgabensenkungen (31 Prozent) und neue Kundensegmente (29 Prozent) wurden von KMUs als die beiden grössten Chancen im Jahr 2015 bezeichnet. Attraktive Kreditbedingungen (17 Prozent) stiegen im Chancen-Ranking vom 9. auf den 4. Platz. Aus der Umfrage geht ausserdem hervor, dass die Mehrheit der KMUs organisch wachsen. Sie halten die Übernahme von Konkurrenten für eine der am wenigsten erfolgversprechenden Chancen (9 Prozent).

Kristof Terryn, CEO von General Insurance bei Zurich sagte dazu: «Es ist bezeichnend, dass KMUs sich weltweit mehr auf geschäftliche Aspekte wie Wettbewerb, Margendruck, schwache Nachfrage, Reputation und Finanzfragen konzentrieren, auf die sie selbst Einfluss haben, und externe Faktoren in den Hintergrund treten. Aus unserer Sicht ist dies eine sehr rationale Reaktion auf das immer stärker vernetzte und globalisierte Geschäftsumfeld. Unternehmen sollten sich bemühen, widerstandsfähiger zu werden, die Risiken zu beherrschen, die sie kontrollieren können, und den Rest von Versicherungen oder anderen Lösungsanbietern zu beziehen.»

Regionale Unterschiede

Die globale Umfrage deckt einmal mehr erhebliche regionale Unterschiede auf. Wachstumschancen werden von den KMUs unterschiedlich eingeschätzt, wobei KMUs in Lateinamerika und den USA am optimistischsten sind. Für KMUs im Asien-Pazifik-Raum ist die Diversifizierung ihrer Produkte oder Dienstleistungen mehr als in allen anderen Regionen die wichtigste Chance. Dies gilt vor allem für Hongkong, aber weniger für Malaysia.

KMUs in den USA sehen in neuen Vertriebskanälen (z. B. Onlinehandel) eine der wichtigsten Wachstumschancen und machen sich folglich auch mehr Sorgen über technologische Anfälligkeiten und Cyberkriminalität als KMUs in vielen anderen Ländern. Im Gegensatz zu vielen anderen Märkten gehören Naturkatastrophen und unvorhersehbare Wetterereignisse für KMUs im Asien-Pazifik-Raum zu den drei Hauptrisiken, während in Lateinamerika Feuer eines der wichtigsten Risiken für Unternehmen ist, im Rest der Welt jedoch nicht.

In Europa hatte die Gesundheit und Sicherheit von Kunden oder Mitarbeitern für KMUs in Deutschland (22 Prozent) und Österreich (26 Prozent) einen höheren Stellenwert als für andere europäische KMUs. In der Schweiz scheint die zunehmende Bedeutung der «mangelnden Verbrauchernachfrage» (43 Prozent ggü. 29 Prozent 2014) mit der Aufgabe der Wechselkursbindung des Schweizer Franken an den Euro zusammen zu hängen.

Europäische KMUs empfinden attraktive Kreditbedingungen im Vergleich zu anderen Regionen offenbar eher als Chance (21 Prozent 2015 ggü. 13 Prozent 2013). Dies könnte dem steigenden Vertrauen der Unternehmen in die sich stabilisierende Eurozone zu verdanken sein.

KMUs im Nahen Osten sehen attraktive Kreditbedingungen nun ebenfalls als eine grössere Chance als noch vor drei Jahren (Anstieg von 6 Prozent 2013 auf 17 Prozent 2015).

Weitere Informationen

Zurichs dritte jährliche KMU-Umfrage wurde vom Marktforschungsinstitut GfK durchgeführt. Führungskräfte von 3'000 kleinen und mittleren Unternehmen (0 bis 250 Vollzeitbeschäftigte) auf der ganzen Welt wurden gebeten, jeweils bis zu drei Risiken und Chancen anzugeben, die sie für ihr Geschäft im Jahr 2015 sehen. Die Umfrage umfasste eine repräsentative Stichprobe von je 200 CEOs/Eigentümern, Geschäftsführern, Finanzchefs und COOs aus jedem der folgenden 15 Länder: Brasilien, Deutschland, Hongkong, Irland, Italien, Malaysia, Mexiko, Marokko, Österreich, Portugal, Spanien, Schweiz, Türkei, USA und Vereinigte Arabische Emirate.

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