Von der Zurich Insurance Group unterstützte Forschungen haben ergeben, dass Serviceausfälle bei Outsourcer eine der Hauptursachen für Unterbrechungen der Lieferkette sind. 2012 haben drei Viertel der befragten Organisationen mindestens eine Unterbrechung ihrer Lieferkette erlebt. Ebenso viele gaben an, dass sie keine ausreichende Übersicht über ihre Lieferketten haben. 

Zürich, 6. November 2013 - Ein kürzlich veröffentlichter, von der Zurich Insurance Group (Zurich) unterstützter und vom Business Continuity Institute (BCI) erarbeiteter Bericht macht die mangelnde Transparenz der Lieferketten von Firmen sowie die daraus resultierenden potenziellen Störungen deutlich. In einer Umfrage unter mehr als 500 Business-Continuity-Fachleuten aus 71 Ländern gaben 75 % der Teilnehmer an, dass ihre Lieferketten nicht vollständig transparent sind. Ausserdem wussten 30 % nicht, wo ihre Firma bezüglich der Prioritäten ihrer Zulieferer anzusiedeln ist. Nur 12 % wussten, welche Priorität sie für alle ihre Zulieferer besitzen.

Business Continuity Insurance, d. h. die Versicherung der Kontinuität der Geschäftstätigkeit, ist mehr als nur eine Absicherung gegen unwahrscheinliche Ereignisse. Die Möglichkeit eines "Vorfalls" wird von der Tatsache veranschaulicht, dass 2012 bei 75 % der Teilnehmer gemäss eigenen Angaben mindestens eine Unterbrechung ihrer Lieferkette aufgetreten war. Bei 42 % hatte diese Unterbrechung ihren Ursprung unterhalb des direkten Zulieferers. Die Kosten derartiger Störungen sind eindeutig: 15 % der Befragten verzeichneten im Jahresverlauf einen Schaden von über 1 Mio. €, während bei 9 % ein Einzelner, mit einem Schaden von über 1 Mio. € verbundener Vorfall, eintrat. Für Fachleute der Branche liegt das Hauptproblem darin, dass laut 62 % der Teilnehmer beim Topmanagement keine konsequente oder überhaupt keine Verpflichtung zur Führung ihrer Lieferkette bestehe.

Der von Zurich und dem Chartered Institute of Purchasing and Supply (CIPS) unterstützte Bericht kommt zum Schluss, dass sich Störungen weiterhin signifikant auf den Geschäftsverlauf auswirken werden und das Problem nicht effektiv gehandhabt wird. Eine der wichtigsten Herausforderungen besteht darin, für Investitionen in robustere Lieferketten eine konsequente Unterstützung des Topmanagements zu erhalten. Bei Störungen stellt sich nicht die Frage 'ob', sondern 'wann' sie auftreten werden. Daher ist eine effektive Überwachung der gesamten Lieferkette unerlässlich wenn die unmittelbaren Kosten einer Unterbrechung reduziert, und der langfristige Ruf des Unternehmens geschützt werden sollen.

Weitere Ergebnisse des Berichts sind u. a.:

  • Die wichtigste Auswirkung von Störungen sind Produktivitätsverluste, die 55 % der Teilnehmer im vergangenen Jahr erfuhren. 41 % meldeten Beschwerden ihrer Kunden, während 33 % höhere Arbeitskosten und schlechtere Serviceergebnisse verzeichneten.
  • Technologie (23 %) und Regulierung (17 %) gelten als die grössten Risiken denen Lieferketten in den kommenden 12 Monaten ausgesetzt sein werden.
  • Der wichtigste Grund für Unterbrechungen der Lieferketten sind unerwartete IT- oder Telekommunikationsausfälle - 55 % der befragten Organisationen waren von solchen Störungen, teilweise mit umfangreichen Folgeerscheinungen, betroffen. An zweiter Stelle folgen Störungen aufgrund widriger Wetterbedingungen, die 41 % der Firmen verzeichneten, gefolgt von Serviceausfällen bei Outsourcern mit 37 %.
  • 49 % der Befragten gaben an, dass nur rund die Hälfte ihrer wichtigsten Zulieferer für ihre eigenen Bedürfnisse einen Business-Continuity-Plan erstellt haben.

Nick Wildgoose, Global Supply Chain Product Manager bei Zurich, kommentierte: "Die Ergebnisse dieser aktuellen Studie zeigen deutlich, dass sich Unterbrechungen der Lieferkette weiterhin signifikant auf Geschäftsverläufe auswirken. Eine der wichtigsten Herausforderungen besteht darin, für Investitionen in robustere Lieferketten die konsequente Unterstützung des Topmanagements zu erhalten. Als Ausgangspunkt kann es hilfreich sein, das lukrativstes Produkt oder die gewinnbringendste Dienstleistung zu betrachten und zu prüfen, wie sich ein Ausfall eines entsprechenden Zulieferers auf die Organisation und den Gewinn auswirken würde. Damit sollten sie einige Aufmerksamkeit auf diese Frage lenken können."

Lyndon Bird FBCI, Technischer Direktor des BCI, meinte: "Dieser Mangel an Sichtbarkeit veranschaulicht, warum es für Unternehmen so wichtig ist, ihre Lieferketten effektiver zu managen. Die manchmal komplexen Lieferketten sind immer nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Daher müssen Unternehmen - vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass mehr als 40 % der Störungen unterhalb der Tier-1-Zulieferer auftreten - gewährleisten, dass alle vorgelagerten Zulieferer über Systeme zum Management von Unterbrechungen verfügen. Business-Continuity-Pläne sollten auch als Anreiz für die Akquisition bzw. Vergabe von Verträgen verwendet werden."

David Noble, Group Chief Executive Officer bei CIPS, sagte: "Dieser Bericht betont, dass Risiken der Lieferkette und Vorkehrungen zur Abwendung damit zusammenhängender Schäden hohe Priorität eingeräumt werden sollte. Die Tatsache, dass 75 % der Unternehmen von signifikanten Unterbrechungen ihrer Lieferkette betroffen waren, ist erstaunlich, aber nicht überraschend. Auf der positiven Seite haben Risikobegrenzung und besseres Bewusstsein zu weniger umfangreichen Schäden geführt. Der Verlust talentierter Mitarbeitenden in der Führung von Lieferketten bleibt ein wichtiges Problem. Dies zeigt, dass gut ausgebildete, hoch qualifizierte Mitarbeitende auch weiterhin gefragt sein werden. Die starken Auswirkungen von Kundenbeschwerden sollten zu denken geben, da der Ruf eines Unternehmens den Schlüssel zur Kontinuität seiner Geschäftstätigkeit bildet und sich auch auf sein Endergebnis auswirkt. Diese Forschungen legen nahe, dass Organisationen auch weiterhin von Unterbrechungen der Lieferkette betroffen sein werden, wenn CEOs diesem Problem nicht gebührende Aufmerksamkeit schenken."

Die jetzt im fünften Jahr in Folge durchgeführte Studie 'Supply Chain Resilience Survey' hat sich als ein wichtiges Instrument etabliert, das Organisationen die Bedeutung einer robusten Lieferkette und deren zentrale Rolle für die allgemeine Robustheit von Organisationen im aktuell unbeständigen globalen Wirtschaftsklima nahebringt. Die Ergebnisse früherer Studien haben Organisationen wichtige Einblicke und wertvolle Informationen gegeben. Anhand dieser Erfahrungen können sie geeignete strategische Reaktionen und Ansätze entwickeln, um Risiken zu begrenzen und die Auswirkungen von Unterbrechungen ihrer Lieferketten aufzufangen.

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