Zürich (awp) - Die Zurich-Aktien notierten am Freitagmorgen bei leichten Abschlägen etwas besser als der Gesamtmarkt. Der neue CEO Mario Greco will den Versicherungskonzern mit einer einfacheren Unternehmensstruktur auf die Erfolgsspur zurückführen. Die Erwartungen an Greco waren im Vorfeld hoch. Der grosse Wurf scheint das nun aber nicht zu sein, wenn man auf die Reaktion der Analysten schaut. Zudem wird der Konzern bezüglich der Massnahmen nicht sehr konkret. Dass der vor ziemlich genau drei Monaten angetretene Konzernchef vorwärts macht, wird in Börsenkreisen dennoch begrüsst.

Die Zurich-Aktien bis um 12.15 Uhr 0,6% auf 226,20 CHF. Der am SMI gemessene Gesamtmarkt fällt um 1,3% deutlicher zurück. Händlern zufolge hatten die Zurich-Aktien in den letzten Tagen einen sehr schweren Stand. Grössere Verkaufswellen aus dem Ausland hätten diesen sichtlich zugesetzt, hiess es.

Aus der Analystengemeinde treffen nur sehr schleppend erste Kommentare ein, was sich damit erklären lässt, dass das Unternehmen in Bezug auf die bekanntgegebenen Massnahmen nicht sehr konkret wird.

Investoren hätten sich ein Udpate zur Strategie und konkretere Zielsetzungen gewünscht, hiess es im Handel. Auch bleibe unklar, wie mit den Massnahmen im Rahmen des Effizienzprogramms bis Ende 2018 Einsparungen in der Höhe von mindestens 1 Mrd USD netto erzielt werden sollen. Auch dass in der Pressemitteilung keinerlei Anhaltspunkte in Bezug auf die zukünftige Dividendenpolitik geliefert wurden sorgt bei einigen Händlern für Verstimmung.

Der für Vontobel tätige Experte begrüsst deshalb vor allem die Abkehr von der unflexiblen Matrix-Organisation. Von der geplanten Vereinfachung der Gruppenstruktur verspricht er sich eine Verbesserung der Umsatzdynamik sowie eine Beschleunigung der Kosteneinsparungen. Die Sparziele dürften sogar übertroffen werden, schreibt der Analyst weiter. Die Aktie stuft er weiterhin mit "Hold" bei einem Kursziel von 240 CHF ein.

Greco setze mit der heutigen Ankündigung einer schlankeren und kundenorientierteren Struktur ein erstes Ausrufezeichen, heisst es bei der Zürcher Kantonalbank. "Wir sehen unsere These von der Restrukturierungsstory bestätigt." Nach ersten Erfolgen bezüglich der Rentabilität im ersten Quartal 2016 erwarten die Experten, dass die heutige Ankündigung diesen Trend verstärke und so auch dem Aktienkurs weiteren Schwung verleihe. Die Empfehlung "Übergewichten" für die Aktie wird bestätigt.

lb/cp/ra