Zürich (awp) - Die Aktien der Zurich Insurance Group notieren am Donnerstag nach Zahlen zum ersten Quartal im frühen Handel tiefer. Jedoch schneidet der Gesamtmarkt gar noch etwas schwächer ab. Die ebenfalls kommunizierten Kostenschätzungen zu Corona-Schäden bewegen sich Analysten zufolge im Rahmen der Erwartungen. Sorgen bereiten die rückläufigen Kapitalquoten.

Bis um 10.05 Uhr notieren Zurich 0,9 Prozent tiefer auf 274,90 Franken, während sich der Gesamtmarkt (SMI) 1,2 Prozent unter dem Schlussstand vom Vortag bewegt.

Erste Analystenstimmen verdeutlichen das uneinheitliche Bild zum erste Quartal. Während die Leistung im Nichtlebengeschäft als stark beurteilt wird, fällt das Urteil für den Lebenbereich negativ aus. Das Geschäft mit dem US-Partner Farmers lag derweil im Rahmen der Erwartungen.

Dass der Versicherungskonzern Angaben zu den Kosten rund um die Coronavirus-Pandemie macht, wird derweil begrüsst. Mit geschätzten 750 Millionen US-Dollar decken sich die Kosten im Nichtlebengeschäft in etwa mit den Erwartungen, heisst es am Markt.

Für Gesprächsstoff sorgt hingegen die Z-ECM-Kapitalquote. Sie fällt per Ende März auf 101 Prozent und damit ans untere Ende der firmeneigenen Zielbandbreite von 100 bis 120 Prozent zurück. Analysten rechneten im Vorfeld mit einer Z-ECM-Quote im Bereich von 106 bis 110 Prozent.

Die Bank Jefferies erachtet die Krise für den Versicherer als verkraftbar. Dennoch sei der starke Rückgang der Z-ECM-Quote "alarmierend", so der zuständige Analyst. Ausserdem bleibe die Frage nach den möglichen Kosten im Lebengeschäft unbeantwortet.

Für seinen Berufskollegen von der UBS stehen die Kosten der Coronavirus-Pandemie im Nichtlebengeschäft im Vordergrund. Er gewinnt dem Zwischenbericht dennoch vorwiegend positive Aspekte ab.

Und Vontobel spricht von "limitierten" Schadensforderungen wegen Covid-19. Die Ergebnisse für das Gesamtjahr hingen nun sehr stark von den Kapitalmärkten ab, so der zuständige Experte. Sorgen bereiteten ihm nun juristische Forderungen aus den USA und die hohe Abhängigkeit von eher tief bewerteten Staats- und Unternehmensanleihen.

Für die ZKB ist der Einfluss der Finanzmarktentwicklung derzeit noch unklar. Die aktuelle Krise habe bei der Eigenmittelausstattung zwar ihre Spuren hinterlassen, heisst es im Kommentar. Dennoch bezeichnet der zuständige Analyst die Eigenmittelkennzahlen weiterhin als sehr solid.

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