Zürich (awp) - Konsumenten müssen sich auf steigende Versicherungsprämien einstellen. Wie die "SonntagsZeitung" schreibt, dürften beispielsweise die Prämien für die Unfallversicherung oder auch Rechtsschutz klar steigen.

Das Blatt beruft sich dabei auf Zahlen der zwei grössten Schweizer Versicherungen, der Zürich-Versicherung und der Axa. Sie hätten einen für die Gesamtbevölkerung repräsentativen Versichertenbestand. Dies liesse den Schluss zu, dass die Kosten auch bei anderen Versicherern steigen.

So verzeichnete die die Zürich- Versicherung beispielsweise bei der Unfallversicherung im Corona-Jahr eine deutliche Zunahme von Leistungsfällen. Denn wenn in den Spitälern und anderen Gesundheitseinrichtungen das Personal an Corona erkrankte, galt die Ansteckung am Arbeitsplatz als Berufskrankheit.

Derweil werde die Axa seit Beginn der Coronakrise mit Anfragen im Bereich Rechtsschutz überrannt. "Allein in den ersten acht Monaten des vergangenen Jahres stiegen die Fallzahlen beim schweizweit grössten Rechtsschutzversicherer im Vorjahresvergleich um 21 Prozent", schreibt das Blatt. Dabei drehten sich viele Fragen um das Arbeitsrecht.

Im Zuge der Lockdown-Massnahmen kam es zudem speziell in der Reisebranche zu Verwerfungen. Zehntausende Menschen mussten im Lockdown auf gebuchte Reisen verzichten oder in aufwendigen Rückkehraktionen in die Schweiz zurückgebracht werden. Bei der Axa gingen laut "SonntagsZeitung" im März über 3'500 Schadenmeldungen ein, im Rekordmonat April waren es viermal mehr Meldungen als im Vorjahr, auch im Oktober waren sie noch doppelt so hoch.

Bei der Zürich-Versicherung lagen den Angaben zufolge die Schadenmeldungen bei der Reiseschutz- und Assistance-Versicherung im ganzen Corona-Jahr achtmal höher als im Schnitt.

Die Schadenmeldungen in der Reiseversicherung seien denn auch bis dato überdurchschnittlich, was nicht zuletzt auch an den sich ständig ändernden Quarantänebestimmungen liege.

Darüber hinaus könnte die Zunahme bei psychischen Erkrankungen wie Burn-outs und Depressionen in den Beiträgen für die Krankentaggeldversicherung niederschlagen. Neben diesen Corona-Folgeschäden kommen noch die Absenzen der Covid-Patienten auf die Krankentaggeldversicherer zu. So rechnet die Zürich-Versicherung allein hier mit einer Belastung von mehreren Millionen Franken.

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