Zürich (Reuters) - Die Zurich Insurance Group hat ihre seit 2020 geltenden Finanzziele bekräftigt und sichert ihren Aktionären weiterhin hohe Gewinnausschüttungen zu.

"Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir unsere Ziele für 2022 erreichen werden", erklärte Konzernchef Mario Greco am Donnerstag vor einer Investorenveranstaltung. Europas fünftgrößter Versicherer plant weiterhin, rund 75 Prozent des Reingewinns an seine Eigentümer auszuzahlen. Die zuletzt bezahlte Dividende - die Aktionäre erhielten 20 Franken je Aktie - gilt dabei als Untergrenze.

Finanzchef George Quinn hatte in der vergangenen Woche nach einem kräftigen Prämienwachstum in den ersten neun Monaten signalisiert, dass die Aktionäre auf mehr Ausschüttung hoffen dürfen. Der Allianz-Rivale gehört mit einer Dividendenrendite von fünf Prozent zu den dividendenstärksten Unternehmen der Schweizer Börse - für viele Anleger ein Grund, sich die Zurich-Aktien ins Depot zu legen.

FINANZZIELE UNVERÄNDERT

Wie von Analysten im Vorfeld erwartet, schraubte Zurich mitten in der dreijährigen Planungsperiode nicht an seinen Zielvorgaben. Das Unternehmen strebt im Zeitraum 2020 bis 2022 nach Steuern einen Betriebsgewinn von mehr als 14 Prozent des Kapitals an - mit steigender Tendenz. Im laufenden Jahr waren es nach sechs Monaten 13 Prozent und im Jahr 2021 Corona-bedingt elf Prozent. Das Ergebnis pro Aktie soll organisch pro Jahr durchschnittlich um mindestens fünf Prozent wachsen.

Die Gesellschaft will zudem in Summe Mittelzuflüsse von mehr als 11,5 Milliarden Dollar erwirtschaften - eine wichtige Grundlage für die Dividendenzahlungen. Ende Juni waren über 7,4 Milliarden in trockenen Tüchern. Zurich will - basierend auf dem Regelwerk Swiss Solvency Test (SST) - mindestens 160 Prozent des benötigten Kapitals vorhalten. Im September betrug die Quote 203 Prozent.

In der Kernsparte Schaden- und Unfallversicherung sieht Zurich im Firmenkundenbereich - dem Hauptpfeiler des Geschäfts - in einem Umfeld steigender Prämiensätze gute Chancen, rentabel zu wachsen. Im Privatkundengeschäft gewann der Konzern nach eigenen Angaben in den vergangenen zwei Jahren netto 2,5 Millionen neue Kunden hinzu.

KEINE VERSICHERUNG VON ÖLFÖRDERPROJEKTEN

Zurich erklärte in der Präsentation, dass die Anstrengungen zu einem Ausstieg aus der CO2-intensiven Energiegewinnung intensiviert werden sollen. So will Zurich beispielsweise keine neuen Ölförderprojekte versichern. Auch die Versicherung von Kohlekraftwerken soll auslaufen. Zurich hat sich zusammen mit anderen großen europäischen Versicherern in der "Net-Zero Insurance Alliance" dazu verpflichtet, sein Versicherungsportfolio bis 2050 unter dem Strich frei von Treibhausgasemissionen zu machen. Zurich-Chef Greco hatte jüngst eine Kohlestoffsteuer gegen Klimasünder angeregt.