ZÜRICH (dpa-AFX) - Hohe Schäden durch die Corona-Pandemie haben den Gewinn des Versicherers Zurich im ersten Halbjahr einbrechen lassen. Unter dem Strich stand ein Überschuss von knapp 1,2 Milliarden US-Dollar (1,0 Mrd Euro) und damit 42 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen am Donnerstag in Zürich mitteilte. Der Betriebsgewinn sank um 40 Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar. Für das laufende Jahr rechnet Zurich-Chef Mario Greco wegen Covid-19 im Schaden- und Unfallgeschäft weiterhin mit Schäden in Höhe von insgesamt rund 750 Millionen Dollar.

Obwohl Analysten einen Einbruch des Betriebsgewinns in dieser Höhe erwartet hatten, geriet die Zurich-Aktie an der Börse unter Druck. Um die Mittagszeit lag sie mit 2,20 Prozent im Minus bei 346,60 Schweizer Franken und war damit Schlusslicht im schweizerischen Leitindex SMI. Seit dem Jahreswechsel hat sie damit rund 13 Prozent eingebüßt und hat sich damit etwas besser gehalten als die Aktie des deutschen Konkurrenten Allianz.

Im ersten Halbjahr verbuchte Zurich infolge der Pandemie Belastungen von 686 Millionen Dollar. Zusätzlich zehrten die Finanzmarktturbulenzen im Zuge der Krise sowie gestiegene Schäden durch Naturkatastrophen und zivile Unruhen am Ergebnis. In allen Sparten ging der Betriebsgewinn um zweistellige Prozentsätze zurück.

In der Lebensversicherung bekam der Versicherer den Lockdown beim Neugeschäft zu spüren. Gemessen am sogenannten Jahresprämienäquivalent sank das Neugeschäft im Jahresvergleich auf bereinigter Basis um 15 Prozent. Der Wert des Neugeschäfts sank auf vergleichbarer Basis sogar um 25 Prozent - auch wegen der weiter gesunkenen Zinsen.

In der Schaden- und Unfallsparte konnte Zurich Einnahmen aus Prämien und Policengebühren hingegen um zwei Prozent auf 18,9 Milliarden Dollar steigern. Vor allem im Geschäft mit Firmenkunden setzte der Versicherer nach eigenen Angaben höhere Preise durch. Insgesamt bezifferte Zurich die Preiserhöhungen auf rund acht Prozent.

Für Enttäuschung sorgte bei Experten die Entwicklung der Solvenzquote, die Zurich dem hauseigenen Modell Z-ECM ausweist. Sie sank zwischen dem Jahreswechsel und dem 30. Juni von 129 auf 102 Prozent und lag damit fast am unteren Ende der vom Management angepeilten Zielspanne von 100 bis 120 Prozent./stw/eas/jha/