Zürich (awp) - Europaweit stehen am Donnerstag Aktien von Versicherungen und Banken unter Druck. Händler verweisen dabei vor allem auf die Veröffentlichung des Protokolls zur jüngsten Offenmarktausschusssitzung der US-Notenbank Fed am Vorabend. Demnach dürften die Zinsen noch für lange Zeit auf dem rekordtiefen Niveau bleiben.

Bis am frühen Nachmittag büssen die Aktien der Versicherer Zurich (-1,4%), Swiss Life (-1,0%) und Swiss Re (-0,2%) und der Banken UBS (-1,0%) und Julius Bär (-0,7%) zumeist klar an Wert ein. Der europäische Aktienindex für Versicherungen hält sich mit einem Abschlag von 0,6 Prozent etwas besser. Dagegen fällt der Bankaktienindex um ein Prozent. Der Schweizer Leitindex SMI steigt derweil um 0,37 Prozent.

Das am Mittwochabend veröffentlichte Fed-Protokoll bestätigte zwar den zuletzt optimistischeren Blick der Währungshüter auf die US-Wirtschaft. Die Wirtschaft bleibe von den langfristigen Zielen Preisstabilität und Vollbeschäftigung aber noch weit entfern. Zudem stelle die Pandemie weiter ein wirtschaftliches Risiko dar.

Eine Änderung der Geldpolitik sei daher nicht in Sicht, hiess es. Zu einer Straffung der Geldpolitik durch ein Zurückfahren der Anleihekäufe dürfte es erst kommen, wenn sich beim Aufschwung in den USA richtige Fortschritte einstellten.

Tiefe Zinsen bedeuten tiefe Renditen und dies wiederum erschwert den Finanzunternehmen das Geschäft. Denn diese führen zu geringeren Margen und letztlich zu weniger Gewinnen, sagt ein Händler.

Dass die Aktie von Zurich am stärksten an Wert einbüsst, liegt laut Händlern auch daran, dass die Schweizer Börse kürzlich Verkäufe von insgesamt rund 9 Millionen Zurich-Aktien durch Exekutive Verwaltungsratsmitglieder bzw. Mitglieder der Geschäftsleitung vermeldet hat. Zudem werden die Aktien am morgigen Freitag ex-Dividende von 20 Franken je Aktie gehandelt.

pre/mk