Zürich (awp) - Die Zurich Insurance Group legt am Donnerstag, 7. November, einige Eckwerte zum Geschäftsverlauf der ersten neun Monate 2019 vor. Im Fokus stehen dabei - wie bereits anlässlich der Publikation zum ersten Quartal - Angaben zum Prämienvolumen in der Schadensversicherung und zum Neugeschäft der Leben-Sparte.

Analysten gehen von einem weiteren Anstieg des Prämienvolumens aus, insbesondere wenn man die Zahlen um Wechselkurs- und Akquisitionseffekte bereinigt. Bei der ZKB wird sowohl in der Schaden- und Unfallversicherung (P&C) als auch bei der Kennzahl des Lebengeschäfts, dem Jahresprämienäquivalent (APE), ein Wachstum von bereinigt je 4 Prozent erwartet.

Unbereinigt rechnen die Auguren mit einer seitwärts gerichteten Entwicklung der Volumen. Sowohl Octavian (25,85 Mrd USD) als auch Kepler Cheuvreux (25,89 Mrd) schätzen das Volumen in der P&C-Sparte nahe an den 25,87 Milliarden US-Dollar aus dem Vorjahr. Auch in der ersten Jahreshälfte trat die Sparte gemessen am Volumen auf der Stelle und legte auf bereinigter Basis um 4 Prozent zu.

Anlässlich der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen bekräftigte die Zurich ihre für die Periode von 2017 bis 2019 gesetzten Ziele. Die Vorgabe zur annualisierte Eigenkapitalrendite basierend auf dem Betriebsgewinn (BOPAT ROE) von 12 Prozent wurde mit 15 Prozent übertroffen.

Zudem sei man auf gutem Wege, dass bis Ende Jahr die während der Strategieperiode kumulierten Mittelzuflüsse das Ziel von 9,5 Milliarden Dollar erreichen werden. Im Halbjahr lag man da bereits bei 9,2 Milliarden. Gleiches gilt für das Sparziel: Auch da wurde bis zur Jahresmitte ein Grossteil der geplanten Einsparungen von 1,5 Milliarden bereits erfüllt.

Im September kam die Zurich im Zusammenhang mit der Pleite des Reiseveranstalters Thomas Cook in die Schlagzeilen. Zurich Insurance Deutschland hatte die Reisen mit der deutschen Thomas Cook bis zu 110 Millionen Euro versichert. Damit dürften allerdings bei weitem nicht alle Ansprüche geschädigter Cook-Kunden gedeckt sein.

Kritik gab es zu diesem Kostendeckel aus der deutschen Politik. Gefeilscht wird darum, welche Ansprüche unter diese Deckelung fallen. Die rechtlich vorgesehene Begrenzungsmöglichkeit der Haftung auf 110 Millionen Euro beziehe sich "nur auf Kostenerstattungsansprüche, nicht auf die unmittelbar vom Versicherer zu tragenden Kosten der Rückbeförderung", hiess es etwa vonseiten des deutschen Justiz- und Verbraucherschutzministeriums dazu.

Weiter hat die Zurich Peter Giger auf den ersten Oktober zum Risikochef der Gruppe ernannt. Der frühere Leiter des Geschäftsbereichs Versicherungen bei der Finma trat die Nachfolge von Alison Martin an, welche neu die Geschäfte in der Region EMEA (Europe, Middle East & Africa) leitet und für die "Bank Distribution" verantwortlich ist.

Noch unklar ist, wie hoch die Kosten sind, welche die Zurich aus Naturkatastrophen des dritten Quartals tragen muss. Zu erwähnen gilt es dabei Hurrikan "Dorian", der Anfang September auf den Bahamas und in der Folge an der US-Ostküste gewütet hatte und der gesamten Versicherungsbranche Kosten in Höhe von geschätzt 4,5 Milliarden Dollar bescheren dürfte.

An der Börse hat die Zurich-Aktie im Verlauf des Jahres stetig an Wert zugelegt. Seit Jahresbeginn verteuerten sich die Papiere um beinahe einen Drittel.

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