Zürich (awp) - Der Versicherungskonzern Zurich Insurance publiziert am Donnerstag, 10. Februar, die Resultate zum Geschäftsjahr 2021. Zum AWP-Konsens haben insgesamt elf Analysten beigetragen.

2021E                   
(in Mio USD)           AWP-Konsens       2020A     

Betriebsgewinn (BOP)       5534          4241          
Reingewinn                 4424          3834          

(in %)
Combined Ratio             94,0          98,4          


(in Fr.)
Dividende je Aktie        21,60         20,00          


Per 31.12.2021E
(in Mio USD)           AWP-Konsens     31.12.2020    
                
Eigenkapital             38'621         38'278           

FOKUS: Die Zurich ist nach dem Corona-Dämpfer im Jahr 2020 auf den Erfolgspfad zurückgekehrt. Der weltweit tätige Versicherer ist in einem sich aufhellenden Marktumfeld und mit Unterstützung an der Preisfront im letzten Jahr gewachsen. Hinzu kommen steigende Einnahmen beim US-Partner Farmers, der das US-Schaden- und Unfallgeschäft von Metlife gekauft hatte.

Die Analysten rechnen für die Zurich mit einem Ergebnissprung. So können die Aktionärinnen und Aktionäre auch in diesem Jahr auf eine grosszügige Ausschüttung zählen. "Unsere Dividendenpolitik ist aufgrund der aktuellen Geschäftsstruktur gut begründet", versicherte Zurich-Chef Mario Greco am Investorentreffen im November.

ZIELE: Die Zurich orientiert sich an den bis Ende 2022 gesetzten Geschäftszielen. Unter anderem strebt die Gruppe gemessen am Betriebsgewinn (BOP) eine Kapitalrendite von "über 14 Prozent" an. Darüber hinaus will die Zurich Wachstumschancen vor allem in aufstrebenden Märkten nutzen und jährlich mindestens 75 Prozent des Gewinns an die Aktionäre ausschütten.

Mit dem bis 2022 laufenden, dreijährigen Strategieprogramm ist die Zurich-Gruppe "gut auf Kurs", wie Finanzchef George Quinn Mitte Dezember im Interview mit AWP bestätigte. Und die Arbeiten zum Programm für den nächsten Dreijahreszyklus hätten bereits begonnen. Das Programm wird die Zurich am Investorentag nächsten November präsentieren.

PRO MEMORIA: Im Jahr 2021 ist die Zurich gewachsen, darauf haben bereits die Zahlen zu den ersten neun Monaten hingedeutet. Von Januar bis September kletterten die Bruttoprämien im grössten Geschäftsteil, der Schaden­ und Unfallversicherung (P&C), um 14 Prozent auf 31,2 Milliarden US-Dollar. Der Preisauftrieb wurde mit 8 Prozent beziffert.

Nach hohen Corona-Kosten im 2020 ist für 2021 mit einem deutlichen Ergebnisanstieg zu rechnen, auch wenn mehrere Naturkatastrophen belastet haben. Für den US-Hurrikan "Ida" rechnete die Zurich mit Kosten von rund 450 Millionen Dollar. Hinzu kommen 150-200 Millionen für die Juli-Unwetter in Europa und rund 350 Millionen zum US-Wintersturm "Uri".

Anfang Jahr stiess die Zurich den Altbestand seines Lebens- und Rentenversicherungsgeschäfts in Italien ab. Käuferin war die portugiesische Versicherungsgesellschaft GamaLife. Die Transaktion setze ungefähr 1,2 Milliarden Dollar an Kapital frei und erhöhe damit die Quote des Schweizer Solvenztests (SST) um 11 Prozentpunkte, hiess es.

Zuletzt wurde über weitere Verkäufe spekuliert. So hätten die Versicherer Suncorp und Chubb in Australien für den Kauf eines 400 bis 600 Millionen australischen Dollar schweren Versicherungsportfolios der Zurich Gebote abgegeben, hiess es Ende Januar. Und Mitte Dezember war vom Verkauf von Altbeständen klassischer Lebensversicherungen in Deutschland die Rede.

Zugleich investiert der Konzern in die Digitalisierung. Im Dezember wurde dazu das in Estland ansässige Unternehmen AlphaChat für einen ungenannten Betrag gekauft. Das Startup ist auf die Automatisierung von Sprachchats im Kundendienst spezialisiert.

Derweil hat die US-Tochter die texanische Gesellschaft Special Insurance Services (SIS) gekauft. Mit der Akquisition erweitere die Zurich American Insurance Company ihr Angebot an Krankenzusatzversicherungen, hiess es dazu.

AKTIENKURS: An der Börse ist die Zurich-Aktie gut ins Börsenjahr 2022 gestartet mit einem Kursanstieg von 10 Prozent. Dabei ist der Kurs bis auf 445 Franken und damit über das Vorkrisenniveau geklettert. Die Aussicht auf hohe Dividenden, die gute Preisentwicklung und positive Impulse dank steigender Zinsen sind Kaufargumente.

AKTIENEINSTUFUNG: Gemäss AWP-Analyser bewerten Analysten den Titel folgendermassen:

an/mk