Zürich (awp) - Der Finanzdienstleister Zurich Insurance publiziert am Donnerstag, 7. Februar, die Resultate zum Geschäftsjahr 2018. Zum AWP-Konsens haben insgesamt 13 Analysten beigetragen.

2018E                   
(in Mio USD)           AWP-Konsens        2017A

Betriebsgewinn (BOP)      4'441           3'803
Reingewinn                3'397           3'004

(in %)
Combined Ratio             97,9           100,9


(in Fr.)
Dividende je Aktie        19,00           18,00


Per 31.12.2018E
(in Mio USD)           AWP-Konsens     30.06.2018

Eigenkapital             31'595          29'729 

FOKUS: Die Zurich dürfte für das Geschäftsjahr 2018 solide Zahlen ausweisen, die von weiteren Fortschritten betreffend der vor Jahren eingeleiteten Restrukturierung geprägt sein werden. Insbesondere kostenseitig hatte die Gruppe deutliche Verbesserungen angekündigt. Derweil dürften die Kosten für Naturkatastrophen nur leicht über den Erwartungen liegen, wie die Zurich im November schätzte. Für den Hurrikan "Michael", der im vierten Quartal über Florida hinweg gezogen ist, wurden Kosten im Umfang von 175 Millionen Dollar erwartet.

ZIELE: Anlässlich des Investorentags von Anfang Dezember sah Konzernchef Mario Greco die Gruppe gut auf Kurs, die Ziele für den Zeitraum von 2017 bis 2019 vollständig zu erreichen oder möglicherweise gar zu übertreffen. Im Zentrum steht dabei die Senkung der Kosten um 1,5 Milliarden Dollar unter das Niveau von 2015. Davon würden bis Ende 2018 bereits rund 1,1 Milliarde erreicht, sagte Greco. Bei der Combined Ratio wird ein Wert von 95 bis 96 Prozent angestrebt, was angesichts der etwas über dem üblichen Niveau liegenden Kosten aus Naturkatastrophen verfehlt werden könnte.

Zudem peilt der Konzern ein kumuliertes Cash-Aufkommen von über 9,5 Milliarden Dollar in den Jahren 2017 bis 2019 an. Davon sollen per Ende 2018 schon über 7 Milliarden erreicht sein. Beim Betriebsgewinn (BOP) nach Steuern strebt die Zurich einen Wert über 12 Prozent des Kapitals an. Im ersten Semester war dieses Ziel mit 12,3 Prozent übertroffen worden. Und betreffend der Kapitalquote im firmeneigenen Z-ECM-Modell lag die Gruppe mit 134 Prozent per Ende September deutlich über dem Ziel von 100 bis 120 Prozent.

PRO MEMORIA: Mitte Dezember hat die Zurich den Altbestand seines britischen Arbeitgeberhaftpflicht-Portfolios an die in Bermuda domizilierte Catalina Holding übertragen. Das Portfolio umfasste per 31. Dezember 2017 Bruttohaftpflichten in erster Linie für Erkrankungen in der Industrie - unter anderem Asbest-Erkrankungen - im Umfang von 2 Milliarden Dollar. Die Zurich erwartet aus der Transaktion einen kleinen negativen Effekt auf den Betriebsgewinn im vierten Quartal 2018 und einen moderaten positiven Effekt auf die Kapitalbasis im ersten Quartal 2019.

An der Generalversammlung vom 3. April soll die frühere Chefin des Energiekonzerns Jasmin Staiblin in den Verwaltungsrat der Zurich gewählt werden. Derweil wird sich das VR-Mitglied David Nish nicht mehr zur Wahl stellen.

In Deutschland ist die Zurich im vergangenen Herbst aus der ADAC Autoversicherung ausgestiegen. Sie wird dabei seine Anteile am entsprechenden Joint Venture ein Jahr früher als geplant an die Allianz Versicherung übertragen. Die Allianz übernehme (voraussichtlich) zum 1. Januar 2019 den 51-prozentigen Anteil der Zürich Beteiligungs-AG (Deutschland) an dem Gemeinschaftsunternehmen, hiess es.

Nach neun Monaten hat die Zurich an Volumen zugelegt, insbesondere im Lebengeschäft. In der Lebensversicherung stieg im Neugeschäft das Jahresprämienäquivalent um 3 Prozent auf 3,57 Milliarden Dollar. Auf vergleichbarer Ebene, vor allem um den Verkauf des britischen betrieblichen Finanzvorsorgegeschäfts bereinigt, resultierte gar ein Anstieg von 25 Prozent. Beim Jahresprämienäquivalent werden den neu dazu gewonnenen laufenden Prämien noch 10 Prozent der Einmalprämien aus dem Neugeschäft zugerechnet.

Im grössten Geschäftsteil, der Schaden­ und Unfallversicherung (P&C), wuchsen die Bruttoprämien leicht um 2 Prozent auf 25,9 Milliarden Dollar. Ohne Währungseffekte und Übernahmen sei das Volumen stabil auf Vorjahresniveau stehen geblieben. Etwas Rückenwind erhielt die Gruppe von steigenden Tarifen. Das Wachstum in der Region Asien-Pazifik und Lateinamerika sei durch den Rückgang in Nordamerika gebremst worden. In den USA hat die Zurich Massnahmen ergriffen, um die Rentabilität des Geschäfts zu verbessern.

Im krisengeplagten Venezuela zog Zurich die Reissleine. Einen Käufer für das Geschäft gibt es, doch müsse man zunächst die Zustimmung der zuständigen Behörden abwarten, bevor man Details kommuniziere, sagte Finanzchef George Quinn Anfang November. Die Zurich geht davon aus, dass die Transaktion den Gewinn im Jahr 2019 aufgrund negativer Währungseffekte mit 258 Millionen Dollar belasten wird.

AKTIENKURS: Die Aktien der Zurich hielten sich im vergangenen Jahr an der Börse im Vergleich zum Gesamtmarkt gut. Die Titel, die dank der hohen Dividendenrendite als eine eher sicherer Anlage angesehen wird, büssten lediglich 1,2 Prozent ein. Und seit Beginn des neuen Jahres ging es um gut 7 Prozent nach oben.

Homepage: www.zurich.com

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