FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem Abverkauf an den europäischen Aktienmärkten zum Start in die Woche geht es am Dienstag in der Eröffnung nach oben. Mit den Sorgen vor neuen Omikron-Beschränkungen fällt die Erholung aber nicht sehr kraftvoll aus. Die Vorgaben aus Asien geben zunächst die Richtung vor. Damit dürfte die Schaukelbörse der vergangenen Wochen bei teils hohen Schwankungen in der Weihnachtswoche weiter anhalten. So legt der DAX am Morgen um 0,6 Prozent auf 15.327 Punkte zu, der Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,7 Prozent auf 4.136 Zähler. Schlagzeilen über die Omikron-Variante des Corona-Virus dürften auch weiter das Geschehen am Kapitalmarkt mitbestimmen.

Die Zahl der Omikron-Fälle in Europa ist sprunghaft angestiegen, und in den USA hat die Gesundheitsbehörde bekannt gegeben, dass 73 Prozent der Neuinfektionen in der vergangenen Woche auf diese Variante zurückzuführen seien - ein fast sechsfacher Anstieg in nur sieben Tagen. "Omikron verbreitet sich wie ein Lauffeuer und belastet die Stimmung", sagte Esty Dwek, Chief Investment Officer bei FlowBank. In Europa dürfte es zu weiteren Lockdowns kommen. Es gebe immer mehr Restriktionen und die Zahl der Fälle steige so stark an, dass sie zu mehr Krankenhausaufenthalten führten.


   Pandemie und Inflation drücken auf Konsumstimmung 

Die hohe Corona-Inzidenz, 2G im Einzelhandel und die steigenden Preise drücken wohl auch im neuen Jahr weiterhin auf die Konsumstimmung. Das von der GfK ermittelte Konsumklima für Januar sinkt deutlich auf minus 6,8 Punkte, von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf nur minus 2,5 Punkte prognostiziert. Die Sparneigung der Verbraucherinnen und Verbraucher stieg weiter, gleichzeitig verzeichneten Konjunktur- und Einkommenserwartung sowie die Anschaffungsneigung deutliche Einbußen. Das GfK-Konsumbarometer erreichte seinen niedrigsten Stand seit Juni. Die weitere Entwicklung des Konsumklimas sei insbesondere von der künftigen Entwicklung der Pandemie abhängig, erklärte die GfK.


   Online-Apotheken schwach - Einführung E-Rezept verschoben 

Für die Aktie von Zur Rose geht es am Morgen um weitere 6,5 Prozent nach unten, Shop Apotheke geben 3,5 Prozent ab. Nachhaltig belastet hier, dass das Bundesministerium für Gesundheit am Vortag die Einführung des E-Rezepts zunächst auf unbestimmte Zeit verschoben hat. Die Rahmenbedingungen seien noch nicht geschaffen und die Testphase werde zunächst verlängert. Die Analysten von Baader stufen die Nachricht als "enttäuschend" ein und haben Zur Rose in Folge von ihrer Top-Pick-Liste gestrichen.

Für die Aktie von Manz geht es um 10 Prozent nach oben. Treiber ist, dass das Unternehmen einen weiteren Großauftrag abschließen konnte. Dabei geht es um eine Order von Britishvolt über Anlagen zur Assemblierung von Lithium-Ionen-Zellen für eine Produktionslinie. Für die erste Ausbaustufe mit einer Produktionskapazität von vier GWh beträgt das Auftragsvolumen nach Aussage des Unternehmens mehr als 70 Millionen Euro. Umsatz- und ergebniswirksam werde das Projekt in den Jahren 2022 und 2023.

Die Preise für die Erdölsorte Brent ziehen deutlich an. Nachdem sie am Montag im Tief noch bei 69,28 Dollar notiert hat, handelt Brent aktuell mit 71,87 Dollar deutlich darüber. Auslöser der Bewegung sind Berichte über eine Unterbrechung der libyschen Ölproduktion. Milizen haben dort Berichten zufolge das Ölfeld El Sharara stillgelegt. Das größte Ölfeld des Landes könne 300.000 Barrel leichtes Rohöl pro Tag liefern. Aber auch weitere Ölfelder seien betroffen. Laut der Marktstrategen von Oanda sei die Unterbrechung im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen in Libyen am 24. Dezember politisch motiviert.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut     +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.136,32      +0,7%       29,19        +16,4% 
Stoxx-50                3.692,62      +0,6%       21,12        +18,8% 
DAX                    15.327,48      +0,6%       87,81        +11,7% 
MDAX                   34.272,12      +0,8%      259,52        +11,3% 
TecDAX                  3.814,78      +0,6%       22,40        +18,7% 
SDAX                   15.892,03      +0,5%       85,79         +7,6% 
FTSE                    7.250,93      +0,7%       52,90        +11,4% 
CAC                     6.911,71      +0,6%       41,61        +24,5% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut       +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,37                  -0,00         +0,20 
US-Zehnjahresrendite        1,42                  -0,01         +0,50 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Di., 8:25h  Mo,17:08 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,1299      +0,2%      1,1282        1,1297   -7,5% 
EUR/JPY                   128,34      +0,1%      128,35        128,05   +1,8% 
EUR/CHF                   1,0392      -0,0%      1,0393        1,0395   -3,9% 
EUR/GBP                   0,8532      -0,1%      0,8535        0,8542   -4,5% 
USD/JPY                   113,59      -0,0%      113,74        113,36  +10,0% 
GBP/USD                   1,3243      +0,3%      1,3219        1,3223   -3,1% 
USD/CNH (Offshore)        6,3769      -0,1%      6,3788        6,3842   -1,9% 
Bitcoin 
BTC/USD                48.817,64      +4,3%   48.621,97     45.946,16  +68,0% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.       +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  68,64      68,61       +0,0%          0,03  +45,1% 
Brent/ICE                  71,60      71,52       +0,1%          0,08  +42,9% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.796,82   1.790,90       +0,3%         +5,92   -5,3% 
Silber (Spot)              22,53      22,28       +1,2%         +0,26  -14,6% 
Platin (Spot)             941,25     935,55       +0,6%         +5,70  -12,1% 
Kupfer-Future               4,33       4,29       +0,9%         +0,04  +23,1% 
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/flf

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December 21, 2021 03:37 ET (08:37 GMT)