ZÜRICH (Dow Jones)--Der schweizerische Aktienmarkt hat am Dienstag die Vortagesaufschläge weiter ausgebaut. Am Nachmittag nahm die eidgenössische Börse deutlich Fahrt nach oben auf, als die Wall Street in den USA neue Rekordhochs markierte. Sowohl die geldpolitische Wende in den USA als auch eine Zinserhöhung in Großbritannien seien an den Märkten eingepreist. Die zweitägige Sitzung der US-Notenbank verliere daher ihren Schrecken, hieß es. Denn es galt als sicher, dass die Fed am Mittwoch ein Zurückfahren der Wertpapierkäufe verkünden wird und damit den Einstieg in geldpolitische Straffungen wagt. Die konsumdämpfenden Effekte der hohen Inflation seien für die Gewinnentwicklung der Unternehmen vielleicht gefährlicher als geldpolitische Straffungen zur Eindämmung der Inflation, sagte ein Händler.

Der SMI rückte um 0,9 Prozent auf 12.321 Punkte vor. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 18 Kursgewinner und zwei -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 29,66 (zuvor: 43,58) Millionen Aktien. Während das defensive Schwergewicht Roche (+2,4%) das Tableau anführte, gaben Adecco außerhalb des SMI 4 Prozent ab. Das organische Wachstum im dritten Quartal ist laut Morgan Stanley unter der Konsensschätzung geblieben. Zwar hat der Personaldienstleister Nettogewinn und Umsatz gesteigert, der Markt hatte aber auf mehr gehofft. Zudem rechnet die Gesellschaft im vierten Quartal nur mit einem moderatem Wachstum.

Zu den Aufschlägen zu Roche verwiesen Händler auf Allzeithochs der Stoxx-Indizes der Pharmatitel sowie jenem zum Lebensmittelsektor. "Das sind Umschichtungen langfristig orientierter strategischer Investoren aus Anleihen in defensive Wachstumstitel", sagte ein Marktteilnehmer. Novartis legten um 0,3 Prozent zu, Nestle um 0,2 Prozent. Hier setzten Gewinnmitnahmen nach einem Rekordhoch ein, die Nestle zwischenzeitlich sogar ins Minus führten.

Lonza meldete derweil zwei Übernahmen, die Titel des Pharmazulieferers kletterten um 1,6 Prozent. AMS stürzten nach eigentlich positivem Geschäftsausweis um 8,4 Prozent ab. Allerdings gefiel der Ausblick nicht. Zur Rose gewannen 3,1 Prozent - im Schlepptau von Wettbewerber Shop Apotheke. Die Online-Apotheke legte eher maue Geschäftszahlen vor, der Kurs zog aber dennoch deutlich an. Die Baader-Analysten sprachen zwar von einer Enttäuschung, glauben aber weiter an ein exzellentes mittel- bis langfristiges Wachstumspotenzial.

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November 02, 2021 12:57 ET (16:57 GMT)