FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Turbulenzen für die Online-Apotheken vom Vortag wegen der Absage Schleswig-Holsteins an die dort geplante E-Rezept-Testphase sind noch nicht ausgestanden. Am Dienstag sackte der Kurs der Shop Apotheke um weitere 3,2 Prozent ab auf 68,00 Euro. Damit fiel die Aktie noch etwas weiter in Richtung des Tiefs aus dem Frühjahr 2020 bei gut 65 Euro. Für die Anteile der Konkurrentin Zur Rose sah es mit einem Abschlag von vier Prozent noch schlechter aus. Sie erreichten ein Rekordtief.

Bereits zu Wochenbeginn hatte es in beiden Werten kräftige Kurssprünge gegeben: Zuerst nach oben wegen Spekulationen, Zur Rose habe Gespräche mit möglichen Käufern geführt. Rasch darauf brachen die Kurse ein, denn ein nächster Rückschlag bei der Einführung des E-Rezeptes wurde publik. Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) hatte sich vorerst aus der Einführung des elektronischen Rezepts zurückgezogen, das ein großer Hoffnungsträger für die beiden Online-Apotheken ist.

"Einerseits kann dies die E-Rezept-Einführung weiter verzögern. Andererseits könnte es den politischen Druck erhöhen, eine pragmatischere Lösung zu ermöglichen", kommentierte Analyst Otto Sieber von der Barclays-Bank. Was eine mögliche Übernahme von Zur Rose betrifft, bezeichnete er solch einen Schritt als vorerst unwahrscheinlich angesichts der derzeitigen Verfassung der Kreditmärkte. Die Shop Apotheke bleibt sein mit "Overweight" favorisierter Branchenwert./tih/ck/mis