FRANKFURT/ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Aktien von Online-Apotheken sind am Donnerstag auf neue Tiefs gefallen. Die Papiere der Shop Apotheke sackten zeitweise auf den tiefsten Stand seit April 2020 und Zur Rose markierten ein Rekordtief bei 49,20 Franken. Ein Händler verwies auf einen Bericht in der "Apotheke Adhoc". Dort hieß es, nach der Kritik am Datenschutz aus Schleswig-Holstein gebe es weitere massive Schwachstellen. Offenbar könne der DataMatrix- oder QR-Code genutzt werden, um Gesundheitsdaten fremder Personen auszulesen. Ein Problem stellten vor allem die Apps der Versandapotheken dar.

Die Aktie von Zur Rose, zu der die Marke DocMorris gehört, gab in Zürich 9,4 Prozent auf 49,20 Franken nach und hat damit im bisherigen Jahresverlauf fast 80 Prozent an Wert eingebüßt. Shop Apotheke verloren 4,1 Prozent auf 61,40 Euro. Ihr Minus seit Jahresbeginn beträgt aktuell etwas mehr als 45 Prozent. Nach wie vor belasten neuerliche Rückschläge bei der testweisen Einführung des E-Rezepts. Am Montag war zunächst bekannt geworden, dass sich die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) vorerst aus der Einführung des elektronischen Rezepts zurückgezogen hat, da eine mailbasierte Umsetzung nach dem Landesdatenschutzgesetz untersagt ist. Damit sei der für Patienten praktikabelste Weg versperrt, hatte es zur Begründung geheißen.

Das elektronische Rezept gilt als großer Hoffnungsträger für die beiden Online-Apotheken. Allerdings wurde die Einführung - geplant für Anfang Januar 2022 - wegen zahlreicher verschiedener Probleme auf Zeit verschoben. Nun sollte es allerdings zunächst am 1. September gleichzeitig in Westfalen-Lippe und in Schleswig-Holstein starten.

Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) zog sich aber vorerst aus der Einführung des elektronischen Rezepts zurück, wie vor wenigen Tagen bekannt geworden war./ck/tih/mis