FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte haben zum Start in die Woche mehrheitlich zugelegt. Der DAX gewann 0,6 Prozent auf 15.701 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 stieg um 0,5 Prozent auf 4.190 Punkte. Die Nachrichtenlage war zum Start in die Woche vergleichsweise dünn. Übergeordnet wird die Aufwärtsbewegung am Aktienmarkt unverändert von den guten Ertragszahlen der Unternehmen getragen. Gewinnrevisionen haben nach Aussage der UBS-Analysten im vergangenen Jahr ganz entscheidend zu den Kursgewinnen beigetragen. Während die Kurs-Gewinn-Multiples Anfang 2021 noch bei 17,6 lagen, sind sie auf aktuell 15,8 gefallen. Die Analysten der UBS sehen ein 16-faches Kurs-Gewinn-Verhältnis als fairen Wert für den Stoxx-600, den sie für Ende des Jahres bei 510 Punkten prognostizieren. Aktuell handelt der Index 0,5 Prozent höher bei knapp 468.


   Richtungswahl für Deutschland, nicht für Aktienmarkt 

Die zukünftige Bundesregierung dürfte, ganz gleich in welcher Zusammensetzung, den Weg des geringsten Widerstands gehen und mit gezielten Ausgabenprogrammen und Subventionen den klimaneutralen Umbau der Wirtschaft und des privaten Verbrauchs vorantreiben. Solch ein massives Konjunkturprogramm dürfte nach Einschätzung von Eckhard Schulte, Manager des MainSky Macro Allocation Fund, von Wirtschaft und Aktienmarkt positiv aufgenommen werden, auch wenn zunächst die Unsicherheit über die neue Regierung für eine kurzfristige Belastung sorgen könnte.

Schäubles "schwarze Null" dürfte mit einer Ampel-Koalition endgültig der Vergangenheit angehören. Die Finanzierung der neuen Schulden übernähme weiterhin die Europäische Zentralbank ganz im Sinne der Modern Monetary Theory. Nach dem "offiziellen" Auslaufen des Pandemie-Notkaufprogramms (PPP) im März dürfte die Notenbank entweder das bestehende Anleihekaufprogramm (APP) aufstocken oder ein neues Anleihekaufprogramm auf den Weg bringen. Die dadurch ausgelöste Deckelung der Renditen am Anleihemarkt wäre ein weiterer positiver Faktor für Sachanlagen, zu denen auch Aktien gehörten, hieß es weiter.


   Zooplus springen nach erhöhtem Gebot nach oben 

Zooplus stiegen um 9 Prozent auf 473 Euro. Hellmann & Friedmann hatte das Übernahmeangebot von 390 auf 460 Euro je Aktie angehoben. Da es weitere Interessenten gibt, spekulierten Marktteilnehmer offensichtlich auf noch höhere Gebote. Deshalb wurde die Aktie an der Börse mit einem Aufschlag zu dem neuen Gebot gehandelt.

Fraport zogen um 2,5 Prozent an. Zum einen zeigten die Verkehrszahlen von Fraport, wie stark die Nach-Corona-Erholung verläuft. Gleichzeitig geht die Nachfrage im Frachtgeschäft weiter ungebremst nach oben. "das untermauert, wie attraktiv der konstante Cashflow eines Flugplatzbetreibers in normalen Zeiten ist", so ein Händler.

Auf der anderen Seite gaben United Internet 2,1 Prozent ab. Der Telekommunikationskonzern beendete sein Aktienrückkaufprogramm vorzeitig. Als Grund für die plötzliche Vorstandsentscheidung nannte eine Sprecherin die "derzeit geringen Handelsvolumina" der United-Internet-Aktie. Man werde zu gegebener Zeit entscheiden, ob das Programm noch einmal neu aufgesetzt werde oder es Alternativen dazu gebe, sagte sie auf Anfrage.


   Crash in Valneva - Großbritannien kündigt Vertrag 

Einen Kurs-Crash legen die Aktien des französischen Impfstoffherstellers Valneva hin. In Paris sackte der Kurs um 41 Prozent ab, nachdem die britische Regierung dem französischen Biotechnologie-Unternehmen den vereinbarten Liefervertrag für seinen Covid-19-Impfstoff-Kandidaten VLA2001 gekündigt hatte. Die Regierung behauptet, dass Valneva gegen ihre Verpflichtungen aus dem Vertrag verstoßen habe. Valneva bestritt dies jedoch vehement. Trotz des Rückschlags soll das Entwicklungsprogramm für den Impfstoff fortgesetzt werden. Im vierten Quartal werden Ergebnisse der klinischen Phase 3 erwartet, noch Ende 2021 rechnet Valneva mit einer Zulassung.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.189,53      +0,5%       19,18         +17,9% 
Stoxx-50                3.577,18      +0,4%       13,88         +15,1% 
DAX                    15.701,42      +0,6%       91,61         +14,5% 
MDAX                   35.798,68      -0,8%     -293,44         +16,2% 
TecDAX                  3.867,38      -1,9%      -75,94         +20,4% 
SDAX                   17.108,68      +0,4%       68,51         +15,9% 
FTSE                    7.068,43      +0,6%       39,23          +8,8% 
CAC                     6.676,93      +0,2%       13,16         +20,3% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,33                  -0,00          +0,24 
US-Zehnjahresrendite        1,32                  -0,02          +0,40 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %    Mo, 8:04  Fr, 17.25 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,1809      -0,1%      1,1795         1,1829   -3,3% 
EUR/JPY                   129,83      +0,0%      129,79         129,96   +3,0% 
EUR/CHF                   1,0878      +0,3%      1,0842         1,0855   +0,6% 
EUR/GBP                   0,8530      -0,1%      0,8531         0,8542   -4,5% 
USD/JPY                   109,94      +0,1%      110,04         109,88   +6,4% 
GBP/USD                   1,3842      +0,0%      1,3827         1,3848   +1,3% 
USD/CNH (Offshore)        6,4420      -0,0%      6,4491         6,4374   -0,9% 
Bitcoin 
BTC/USD                44.208,76      -2,4%   44.694,76      45.143,26  +52,2% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.       +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  70,38      69,72       +0,9%           0,66  +46,6% 
Brent/ICE                  73,39      72,92       +0,6%           0,47  +44,2% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.793,99   1.787,66       +0,4%          +6,33   -5,5% 
Silber (Spot)              23,77      23,74       +0,1%          +0,03   -9,9% 
Platin (Spot)             963,60     961,65       +0,2%          +1,95  -10,0% 
Kupfer-Future               4,37       4,45       -1,8%          -0,08  +23,9% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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September 13, 2021 12:15 ET (16:15 GMT)