LONDON/MÜNCHEN - (dpa-AFX) - Die beiden Finanzinvestoren EQT und Hellman & Friedman sind mit ihrem Gebot für den Online-Tierbedarfshändler Zooplus erfolgreich gewesen. Es seien mehr als 50 Prozent des gesamten Zooplus-Grundkapitals angeboten worden, teilten die beiden Bieter am Donnerstag nach Ablauf der ersten Annahmefrist in London und München mit. Damit wurde die Mindestannahmeschwelle überschritten. Das finale Ergebnis der am 25. Oktober um 10 Euro auf 480 Euro erhöhten Offerte werde voraussichtlich am 8. November veröffentlicht.

EQT und Hellman & Friedman (H&F) hatten lange Zeit gegeneinander um Zooplus gekämpft und sich immer wieder überboten - um das zu beenden, haben sie sich zusammengetan. Zooplus, das mit der erhöhten Offerte nach eigenen Angaben auf eine Bewertung von rund 3,7 Milliarden Euro kommt, unterstützte das gemeinsame Gebot. Die erste Offerte von H&F im August hatte bei 390 Euro gelegen und damit schon damals deutlich über dem davor an der Börse bezahlten Kurs.

Am Donnerstag zog der Kurs der seit September im MDax gelisteten Aktie um eineinhalb Prozent auf die Höhe des letzten Gebots von 480 Euro an. Zooplus ist an den Finanzmärkten einer der großen Gewinner der Corona-Krise. Das Papier zog bereits vor dem Übernahmekampf seit Ausbruch der Pandemie um rund 240 Prozent auf 278,20 Euro an, bis dann das Gebot kam.

Durch den Kampf der Finanzinvestoren um das Unternehmen summiert sich das Plus inzwischen auf fast 500 Prozent - mehr hat seit Ende Januar 2020 kein Wert im Dax oder MDax zugelegt und im SDax gibt es mit Westwing (plus 755 Prozent) auch nur einen Wert mit einem höheren Plus.

Zooplus teilte zudem mit, dass als Folge des voraussichtlichen Vollzugs des Übernahmeangebots einmalige Transaktionskosten in Höhe eines zweistelligen Millionenbetrags entstehen. Deshalb reduzierte das Unternehmen seine Prognose für den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf 20 Millionen Euro bis 35 Millionen Euro. Zuvor hatte die Bandbreite für die Prognose für das operative Ergebnis 40 Millionen Euro bis 80 Millionen Euro gelegen.

"Die Umsatzprognose für 2021 liegt unverändert in der Bandbreite von 2,04 Milliarden Euro bis 2,14 Milliarden Euro", hieß es. Im vergangenen Jahr hatte der Umsatz um 18 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro zugelegt. Der operative Gewinn verfünffachte sich auf 63 Millionen Euro. Bis 2025 soll der Umsatz auf 3,4 Milliarden Euro bis 3,8 Milliarden Euro steigen - bei einer Marge gemessen am operativen Gewinn von vier Prozent./zb/mis/stk