BERLIN (dpa-AFX) - Wer in einer Videokonferenz sein Video ausstellt, kann einer Studie von US-Forschern zufolge viel Kohlenstoffdioxid (CO2) einsparen. Bei beispielsweise 15 Meetings von einer Stunde pro Woche, komme man auf einen monatlichen CO2-Ausstoß von 9,4 Kilogramm, heißt es in der Studie "The overlooked environmental footprint of increasing Internet use". Mit ausgeschaltetem Video sinke dieser Wert auf 377 Gramm. Auch beim Streamen von Serien lasse sich der CO2-Fußabdruck drücken, etwa indem man die Videoqualität herunterschraube. Bei mehreren Stunden Streaming pro Tag könne das im Monat Dutzende Kilogramm CO2 einsparen.

Wichtig ist, dass es sich dabei um einen globalen Mittelwert handelt. Davon auf einzelne Länder wie Deutschland zu schließen, sei schwierig, sagte die an der Studie beteiligte Umweltingenieurin Renee Obringer. "Es kann sein, dass Sie mit einem Server in China oder den USA verbunden sind, wenn Sie in Berlin ein Video online ansehen." Es mache jedoch einen Unterschied, wie der Strommix in einzelnen Ländern zusammengestellt sei und wie modern die Übertragungssysteme seien.

Auch nach Angaben des Umweltbundesamtes (UBA) ist die Art des Datentransfers entscheidend für die CO2-Bilanz. Ein Videostream in HD-Qualität per Glasfaserkabel sei mit knapp zwei Gramm CO2-Ausstoß pro Stunde etwa 50 mal effizienter als eine Übertragung per UMTS, also dem G3-Datennetz. Der Anteil der Rechenzentren an der CO2-Bilanz des Videostreaming sei im Vergleich zur Übertragung "überraschend gering"./dhu/DP/zb