NEW YORK (Dow Jones)--Wie am Vortag zweigeteilt hat sich die Wall Street am Dienstag präsentiert. Der Technologie-Sektor litt wegen des hohen Fremdfinanzierungsanteils erneut unter den steigenden US-Renditen. Diese bauten ihre Vortagesgewinne weiter aus. Dagegen profitierten Finanzwerte von den steigenden Renditen.

Der Dow-Jones-Index notierte 0,5 Prozent fester bei 35.814 Zählern. Der S&P-500 stieg um 0,2 Prozent und der Nasdaq-Composite verlor 0,5 Prozent. An der Nyse gab es nach ersten Angaben 1.575 (Montag: 1.602) Kursgewinner, 1.825 (1.788) -verlierer und 113 (132) unveränderte Aktien.

Auslöser für die Bewegungen war die Nominierung von US-Notenbankpräsident Jerome Powell für eine zweite Amtszeit. Er gilt als weniger taubenhaft als Lael Brainard, die auch im Gespräch war. Die Personalie hatte am Vortag für heftige Bewegungen, vor allem am Anleihemarkt, bei Dollar und Gold gesorgt. Die Renditen am US-Anleihemarkt legten nach einer kurzen Verschnaufpause weiter zu, die Zehnjahresrendite stieg um 5 Basispunkte. Grund für die heftigen Reaktionen sind Erwartungen schneller steigender Zinsen in den USA. Es mehren sich zudem die Signale aus Notenbankerkreisen, dass die geldpolitische Straffung beschleunigt werden könnte. Inzwischen werden an den Märkten für 2022 bis zu drei Zinserhöhungen erwartet.


   Freigabe von strategischen Ölreserven belastet kaum 

Die Ölpreise legten deutlich zu, obwohl die USA und mehrere andere Länder ihre strategischen Ölreserven anzapfen werden. Der Schritt sei in den vergangenen Wochen schon angekündigt worden, hieß es. Damit solle versucht werden, die steigenden Benzinpreise zu senken, die einen großen Beitrag zur Inflation leisteten, so die Begründung der US-Regierung. Es beteiligen sich zudem China, Indien, Japan, Südkorea und Großbritannien. Am Markt wurde spekuliert, das die Opec Gegenmaßnahmen ergreifen könnte.

Der Dollar verteidigte weitgehend seine Vortagesgewinne. Der Dollar-Index gab um 0,1 Prozent nach. Mit der erneuten Powell-Nominierung war er auf den höchsten Stand seit Juli 2020 gestiegen. Der Goldpreis (-0,8%) blieb mit den steigenden Marktzinsen weiter unter Druck, nachdem er zu Wochenbeginn das größte Tagesminus seit drei Monaten verzeichnet hatte.


   Zoom Video Communications nach Zahlen unter Druck 

Bei den Einzelwerten verloren die Aktien von Zoom Video Communications 14,7 Prozent. Das Umsatzwachstum hat sich im jüngsten Quartal verlangsamt, da die Nachfrage nach Videokonferenzen zurückging.

Die Aktien von Urban Outfitters brachen um 9,3 Prozent ein. Der Lifestyle-Einzelhändler hat zwar mit den Zahlen des dritten Quartals die Markterwartungen übertroffen, doch blieb das Wachstum beim flächenbereinigten Umsatz hinter den Prognosen zurück.

Für die Titel von Medtronic ging es um 3 Prozent nach unten. Der Medizingerätehersteller hat die Umsatzerwartungen der Analysten im zweiten Geschäftsquartal verfehlt und außerdem seine Wachstumsprognose für das Gesamtjahr gesenkt. Das Unternehmen begründete dies mit unerwartet deutlichen Auswirkungen der Pandemie und Personalnöten im Gesundheitssystem.

Der Laborausrüster Agilent (-4,9%) verbuchte im vierten Geschäftsquartal steigende Gewinne und Umsätze. Allerdings zeichneten dafür vor allem die Bereiche Diagnostik und Genomik verantwortlich, die übrigen Sparten hinkten hinterher.

Für die Fast-Food-Kette Jack in the Box wird das Geschäft in mehrfacher Hinsicht teurer. Höhere Preise für Schweinefleisch, Rindfleisch und Getränke trugen zu einem Anstieg der Rohstoffkosten um 11,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bei, so das Unternehmen. Auch die Verpackungskosten waren höher. Ein weiterer Faktor waren die höheren Lohnkosten. Die Aktie verbilligte sich um 2,9 Prozent.


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INDEX                 zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                35.813,80      +0,5%      194,55     +17,0% 
S&P-500              4.690,70      +0,2%        7,76     +24,9% 
Nasdaq-Comp.        15.775,14      -0,5%      -79,62     +22,4% 
Nasdaq-100          16.306,72      -0,5%      -74,26     +26,5% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,61        2,3        0,59       49,6 
5 Jahre                  1,34        2,2        1,32       98,3 
7 Jahre                  1,59        3,6        1,55       94,0 
10 Jahre                 1,68        5,0        1,63       76,1 
30 Jahre                 2,04        7,5        1,96       39,0 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %    Di, 8:30   Mo,17:24   % YTD 
EUR/USD                1,1251      +0,1%      1,1253     1,1263   -7,9% 
EUR/JPY                129,55      +0,4%      129,06     129,22   +2,7% 
EUR/CHF                1,0501      +0,2%      1,0470     1,0479   -2,9% 
EUR/GBP                0,8409      +0,2%      0,8399     0,8398   -5,9% 
USD/JPY                115,15      +0,3%      114,68     114,73  +11,5% 
GBP/USD                1,3381      -0,1%      1,3398     1,3412   -2,1% 
USD/CNH (Offshore)     6,3901      -0,0%      6,3849     6,3842   -1,7% 
Bitcoin 
BTC/USD             57.668,01      +1,6%   56.134,11  58.004,26  +98,5% 
 
 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               78,72      76,75       +2,6%       1,97  +65,8% 
Brent/ICE               82,53      79,70       +3,6%       2,83  +57,1% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.790,15   1.804,67       -0,8%     -14,53   -5,7% 
Silber (Spot)           23,66      24,19       -2,2%      -0,53  -10,4% 
Platin (Spot)          973,25   1.014,90       -4,1%     -41,65   -9,1% 
Kupfer-Future            4,43       4,40       +0,7%      +0,03  +25,7% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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November 23, 2021 16:10 ET (21:10 GMT)