HAMBURG (dpa-AFX) - Der Lottovermittler Zeal Network erhöht seine Prognose für das laufende Jahr. So geht das Unternehmen von einem höheren Transaktionsvolumen, Umsatz und bereinigten operativen Ergebnis (Ebitda) aus als bisher geplant, teilte Zeal Network am Montag nach Börsenschluss in Hamburg mit. Zu dem Unternehmen gehören die Anbieter Lotto24.de und Tipp24.com. Im ersten Halbjahr steigerte das Unternehmen das Transaktionsvolumen und die Zahl der registrierten Neukunden deutlich.

Im frühen Xetra-Handel am Dienstag konnte die Aktie zunächst deutlich zulegen. Am Vormittag gab sie die Gewinne aber wieder vollständig ab und trat zuletzt bei 38 Euro auf der Stelle. Nach dem Kurs-Einbruch im Zuge der Corona-Krise auf zwischenzeitlich unter 18 Euro hat sich die Bewertung damit dennoch bereits wieder mehr als verdoppelt.

Der Umsatz von Zeal sank in den ersten sechs Monaten wegen des Geschäftsmodellwechsels im vergangenen Herbst um 44 Prozent auf 43,3 Millionen Euro, wie Zeal anhand vorläufiger Zahlen berichtete. Dies sowie höhere Marketingkosten zur Neukundengewinnung ließen das bereinigte Ebitda auf 3,3 Millionen Euro sinken - im Vorjahr hatten hier noch 31,2 Millionen zu Buche gestanden. Zeal bietet seit Oktober des vergangenen Jahres keine eigenen Wetten auf den Ausgang von staatlichen Lotterien mehr an, sondern vermittelt mit den Marken Lotto24 und Tipp24 nur noch die Lotterieteilnahme - ein eigenes Veranstalterrisiko hat das Unternehmen damit nicht mehr.

Für 2020 geht der Lottovermittler nun von einem bereinigten Ebitda von 7 bis 10 Millionen Euro aus. Bislang hatte das Management 5 bis 8 Millionen prognostiziert. Der Umsatz dürfte bei 76 bis 79 Millionen Euro liegen. Zuvor hatte Zeal 70 bis 73 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Den ausführlichen Halbjahresbericht will das Unternehmen am 13. August veröffentlichen.

Bereits Mitte Juli hatten Marktexperten ihre Erwartungen aufgestockt. James Letten, Analyst der Privatbank Berenberg, traute den Papieren trotz des starken Zuwachses in den letzten zwölf Monaten eine Fortsetzung dieses Trends zu. Zeal sei gut positioniert um vom Wechsel hin zu einer stärkeren Online-Nutzung zu profitieren. Auch stelle die bisherige Entwicklung in der Corona-Krise die Widerstandsfähigkeit des Geschäfts unter Beweis./ssc/niw/men