--GMV soll bis 2030 verdreifacht werden im Vergleich zu 2020

--Wachstumsziele dämpfen Sorgen um nachlassenden Rückenwind

--Aktie in der Spitze knapp 6% im Plus

(NEU: Details, Kursreaktion, Analysten)

Von Ulrike Dauer

FRANKFURT (Dow Jones)--Zalando setzt sich ehrgeizige Wachstumsziele bis 2025, die unter anderem durch die Expansion in weitere europäische Länder sowie den Ausbau der Partner- und Connected-Retail-Programme erreicht werden sollen. Auch soll der Anteil nachhaltiger Produkte auf Europas größter Modeplattform gesteigert werden. Langfristig strebt der Online-Marktplatz so einen Marktanteil von mehr als 10 Prozent am europäischen Modemarkt an, dessen Volumen der Konzern auf rund 450 Milliarden Euro schätzt.

Im Einzelnen will die Zalando SE bis 2025 das Bruttowarenvolumen (GMV) auf der Plattform auf mehr als 30 Milliarden Euro steigern und somit etwa verdreifachen im Vergleich zum 2020er GMV. Zuvor hatte Zalando bis 2023/24 ein Volumen von 20 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Das 2017 ausgegebene Ziel von 10 Milliarden Euro bis 2020 wurde leicht übertroffen. "Auch für die kommenden Jahre liegt unser Fokus auf Wachstum und den Investitionen, die uns das ermöglichen", sagte Co-CEO Robert Gentz.

Die Aktie reagierte positiv auf die Ankündigungen, am Vormittag notierte sie in der Spitze knapp 6 Prozent im Plus. Bereits am Montagabend hatte Zalando Eckdaten für 2020 und einen Ausblick für 2021 veröffentlicht, der laut Unternehmen die Investorenschätzungen übertraf. Den Analysten von Bryan Garnier zufolge zerstreuen die Ziele Bedenken der Investoren, dass die Wachstumsdynamik des vergangenen Jahres mit dem Öffnen der Geschäfte in den kommenden Quartalen nachlassen und es zu einem "Hard Landing" kommen könnte.

Im laufenden Jahr soll das GMV um 27 bis 32 Prozent auf 13,6 bis 14,1 Milliarden Euro zulegen. Im ersten Quartal betrug das Plus 50 Prozent. Beim Umsatz rechnet der MDAX-Konzern mit einem Plus von 24 bis 29 Prozent auf 9,9 bis 10,3 Milliarden Euro. Das bereinigte EBIT soll bei 350 bis 425 Millionen Euro landen.

Im abgelaufenen Jahr steigerte das Unternehmen das GMV um 30,4 Prozent auf 10,7 Milliarden Euro. Nach Steuern und Dritten verdiente Zalando 226,1 Millionen Euro und demnach mehr als doppelt soviel wie die 99,7 Millionen im Vorjahr. Der Gewinn je unverwässerte Aktie kletterte auf 0,90 Euro von 0,40. Der Umsatz legte um 23,1 Prozent auf 8,0 Milliarden Euro zu. Das bereinigte EBIT stieg um 87 Prozent auf 420,8 Millionen Euro.


  Osteuropa-Expansion, Partner-Programme, Nachhaltigkeit 

Im laufenden Jahr und 2022 will der Konzern in insgesamt acht weitere europäische Länder expandieren, mit dem Fokus auf Osteuropa. Estland, Kroatien, Lettland, Litauen, Slowakei und Slowenien sind für 2021 vorgesehen, Rumänien und Ungarn 2022. So soll die Zahl der aktiven Kunden und Kundinnen weiter gesteigert werden. Diese legte im vergangenen Jahr um 25 Prozent auf 38,7 Millionen zu.

Das Partnerprogramm, in dem Modemarken Markenshops auf der Zalando-Webseite haben, soll weiter wachsen. Im vierten Quartal machte es 24 Prozent des GMV im Zalando-Shop aus. Potenzial sieht der Konzern auch bei stationären Modegeschäften, die sich 2020 angesichts pandemiebedingt geschlossener Geschäfte Zalandos Connected-Retail-Programm anschlossen. Ende 2020 waren mehr als 2.400 Geschäfte an die Plattform angebunden, Ende Februar bereits mehr als 3.400. Laut Investorenpräsentation soll Connected-Retail, das in Deutschland startete, bis Ende 2021 auf 13 Märkte ausgeweitet und die Zahl der beteiligten Geschäfte verdreifacht werden verglichen mit 2020.

Langfristig will Zalando etwa die Hälfte des GMV durch die Partner- und Connected-Retail-Programme erwirtschaften.

Der Anteil nachhaltiger Produkte auf der Zalando-Plattform soll bis 2023 auf etwa 25 Prozent des GMV gesteigert werden, von 16 Prozent oder 1,7 Milliarden Euro 2020. Ursprünglich hatte Zalando bis 2023 mit 20 Prozent eingeplant.

Kontakt zur Autorin: ulrike.dauer@wsj.com; @UlrikeDauer_

DJG/uxd/mgo/smh

(END) Dow Jones Newswires

March 16, 2021 06:20 ET (10:20 GMT)