"Wir haben ambitionierte Ziele für dieses Jahr", sagte Konzernchefin Tina Müller am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. "Wir haben dieses Unternehmen zu einem exzellenten Wachstum gebracht und wollen noch profitabler werden." Damit sei auch das Fundament gelegt, um die Firma wieder an die Börse zu bringen. Die Entscheidung darüber liege aber beim Eigner, dem Finanzinvestor CVC.

Douglas fuhr im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018/19 erstmals mehr als eine halbe Milliarde Euro Umsatz im Verkauf über das Internet ein und verbuchte hier auch durch Zukäufe ein Plus von 38,2 Prozent. Aber auch die Filialen legten zu. Insgesamt kletterte der Konzernumsatz um 5,4 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro. Douglas arbeitete profitabel, die Kette verbuchte einen Gewinn von 17 Millionen Euro nach einem Verlust von 290 Millionen Euro im Vorjahr, der operative Gewinn (Ebitda) stieg um 40,1 Prozent auf 283 Millionen Euro.

Die ehemalige Henkel- und Opel-Managerin Müller hatte nach ihrem Antritt Ende 2017 Douglas einen frischen Anstrich und ein neues Logo verpasst. Während viele Händler Online- und Filialgeschäft verschränken, setzen die Düsseldorfer darauf, den Internethandel wie einen reinen Online-Anbieter zu führen. "Online kämpft gegen Online", sagte Müller. Schub geben soll ein neuer Marktplatz im Netz. Douglas könnte auch bald Kleidung anbieten und damit Internet-Händlern wie Zalando Konkurrenz machen. "Schmuck ist ein großes Thema", sagte die Managerin. "Handtaschen und ähnliche Kategorien gibt es auch schon. Da ist die Mode nicht mehr weit." Douglas sei dazu in Gesprächen. "Wir haben mehr als 100 Partner in der Pipeline - da sind auch einige aus dem Fashion-Bereich dabei." Sie plant hier auch Übernahmen: "Unser Fokus ist Online. Wir schauen uns alles an, was auf den Markt kommt." Insgesamt wolle Douglas in diesem Bereich "auf jeden Fall weiter zweistellig wachsen".

In das wichtige Weihnachtsgeschäft ist Douglas gut gestartet. "Der Black Friday ist besser gelaufen als erwartet - besser als im Vorjahr", sagte Müller. Schub geben soll nun auch die Internet-Berühmtheit Kylie Jenner. Douglas wolle ab Mai in Europa deren Marke Kylie Skin exklusiv einführen: "Da geht es um einen der größten Deals, den Douglas in den letzten Jahren gemacht hat." Jenner gehört zur durch Reality-TV bekannt gewordenen Kardashian-Familie und vermarktet seit 2015 Schmink- und Hautpflegeprodukte. Der Kosmetikkonzern Coty hatte im November die Mehrheit an Jenners Beauty-Imperium übernommen.

Der Finanzinvestor CVC hatte Douglas 2015 übernommen, zwei Jahre zuvor war der Konzern von der Börse genommen worden. Douglas wird seitdem immer wieder als Kandidat für einen Sprung aufs Parkett gehandelt. "Es ist eine Eigentümerschaft auf Zeit", hatte Müller in der Vergangenheit mit Blick auf CVC gesagt.