Die Gläubigerversammlung in Essen billigte am Dienstag mit großer Mehrheit den Sanierungsplan für den Konzern, sagte Sachwalter Frank Kebekus. Weit über 16.000 Arbeitsplätze blieben damit erhalten. Zugleich kommen auf den letzten Warenhausriesen in der Bundesrepublik harte Einschnitte zu. 47 Filialen sollen Kebekus zufolge geschlossen werden, rund 4000 Beschäftigte verlieren ihre Stellen. Die Zahl der bedrohten Filialen könne aber möglicherweise noch sinken.

Mit der Entscheidung sei "ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg aus der Insolvenz erreicht worden", sagte Galeria-Chef Miguel Müllenbach. Die Warenhäuser müssten nun das Online-Geschäft besser mit dem in den Filialen verknüpfen. "Wir haben jetzt eine Chance bekommen."

Gegen Galeria Karstadt Kaufhof bestehen Kebekus und dem Generalbevollmächtigten Arndt Geiwitz zufolge Forderungen der Gläubiger in Höhe von rund drei Milliarden Euro. Dabei handele es sich aber um Maximal-Forderungen etwa bei Mieten. Es sei zu erwarten, dass diese in Zukunft noch sinken würden. Bis zu 500 Millionen Euro könnten an die Gläubiger gehen, machten sie deutlich.

Galeria Karstadt Kaufhof gehört ebenso wie zahlreiche der Warenhaus-Immobilien der Signa Holding des österreichischen Investors Rene Benko. Karstadt und Kaufhof waren bereits in der Vergangenheit durch den erbitterten Wettbewerb mit Online-Händlern von Amazon bis Zalando in die Krise geraten. Aufgrund der drastischen Einnahmeausfälle in der Corona-Pandemie hatte sich der Konzern dann in die Insolvenz geflüchtet.

Galeria Karstadt Kaufhof brauche endlich eine wirksame Strategie, um Online- und Filialgeschäft profitabel zu verbinden, mahnte Verdi-Vertreter Orhan Akman an. Mit seinem bisherigen Kurs werde der Konzern weiterhin massive Probleme haben. Zudem stünden auch noch Arbeitsplätze bei Karstadt Sports und den Reisebüros auf der Kippe.