LONDON (dpa-AFX) - Die guten Geschäftsperspektiven des Online-Modehändlers Zalando sind nach Einschätzung der Privatbank Berenberg ausreichend in den Aktienkurs eingepreist. Zudem erwirtschafte der Online-Modehändler weniger Barmittel als zunächst gedacht, bemängelte Analystin Michelle Wilson in ihrer Studie vom Freitag. Sie stufte die Aktien von "Hold" auf "Sell" ab und senkte das Kursziel um 1 auf 33 Euro. Im Vergleich zum aktuellen Kursniveau von 38 Euro sieht sie mittelfristig also deutliche Risiken.

Der Online-Modehändler dürfte sein Ziel, den Marktanteil im europäischen Bekleidungsmarkt längerfristig von einem auf fünf Prozent auszubauen, im Jahr 2026 erreichen und könnte dann im Internethandel auf einen Anteil von 13 Prozent kommen, erklärte die Expertin. Diese großen Ambitionen würden aber bereits vom Kurs widergespiegelt. Die Ziele dürften zudem zumindest kurzfristig kaum angehoben werden. Grund sei der drohende Wettbewerbsdruck, nicht zuletzt durch den Onlineriesen Amazon.

Mit Blick auf das Partnerprogramm, mit dem Zalando seine Plattform auch für andere Händler öffnet, äußerte sich Wilson grundsätzlich positiv, hält aber das dadurch erreichbare Wachstum der Gewinnmargen für begrenzt. Die durchschnittlichen Markterwartungen erschienen hier zu hoch. So basierten die Margenziele des Unternehmens etwa auf optimistischen Kostenschätzungen.

Mit der Empfehlung "Sell" sieht Berenberg auf Sicht von zwölf Monaten ein nachhaltiges Risiko von mehr als 15 Prozent für die Aktie./mis/she/he

Analysierendes Institut Berenberg.