FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Zalando haben am Dienstag unter negativ aufgenommenen Analystenstudien gelitten und deutlich an Wert verloren. Für Verkaufsdruck sorgten vor allem zwei Abstufungen der Großbanken Societe Generale und Wells Fargo. Die im MDax notierten Papiere büßten zuletzt 6,09 Prozent auf 26,97 Euro ein und waren das Schlusslicht im Index mittelgroßer Unternehmen.

Am Vortag hatten die Titel des Online-Modehändlers ihren Gewinn in dem noch jungen Jahr 2019 im frühen Handel zunächst auf 36 Prozent ausgebaut. Mit einem Kurs von 30,59 Euro waren sie zudem auf den höchsten Stand seit Mitte November gestiegen. Aufgrund von Gewinnmitnahmen hatten die Aktien am Montag aber letztlich noch knapp 4 Prozent verloren. Seit dem Rekordhoch im Juli 2018 bei 50,34 Euro summiert sich das Kursminus derzeit noch auf fast 50 Prozent.

Die Societe Generale hatte die Zalando-Papiere von "Hold" auf "Sell" abgestuft und das Kursziel von 32 auf 19 Euro gesenkt. Die jüngste Kurserholung könnte sich als trügerisch erweisen, schrieb SocGen-Analystin Anne Critchlow. Der Aktie billigt sie damit ein Rückschlagsrisiko von über 30 Prozent zu. Sie kritisierte vor allem die Verkaufsplattform von Zalando, die auch externen Anbietern Zugang bietet und damit das Umsatz- und Gewinnwachstum des Unternehmens hemmt.

Für das vergangene Jahr rechnet Critchlow nun mit einem Umsatzwachstum von 19 Prozent und liegt damit unter dem Zalando-Ausblick von 20 bis 25 Prozent. Für 2019 reduzierte hat sie ihre Schätzung um 15 Prozent.

Wells-Fargo-Analyst Ike Boruchow stufte die Zalando-Anteilsscheine von "Outperform" auf "Market Perform" herunter und ermäßigte das Kursziel von 33 auf 30 Euro. Er empfiehlt potenziellen Anlegern, derzeit keine neuen Engagements einzugehen. Denn der während des gesamten Vorjahres spürbare Gegenwind für den Modehändler dürfte 2019 anhalten. Dies sei in den durchschnittlichen Marktschätzungen noch nicht angemessen eingepreist, so Boruchow./edh/zb