Unsere Auswahl an weiteren Ereignissen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt, die in der Woche im Fokus stehen werden (Angaben in Ortszeit Deutschland):


8. Wie schlecht war Zalandos Quartal? 

Zalando hat Ende Juni den Markt damit aufgeschreckt, dass die Prognose für das Gesamtjahr drastisch gesenkt wurde. Die jüngste Warnung von Walmart, dass die US-Konsumenten auf Preissteigerungen mit Kaufzurückhaltung reagieren, versetzte der Aktie einen weiteren Stoß. Bekannt ist bereits, dass der Online-Modehändler im zweiten Quartal zwar einen Gewinn erwirtschaftet hat, die Zahlen insgesamt aber deutlich unter Analystenschätzungen liegen, die ein Wachstum beim Bruttowarenvolumen (GMV) von 5,0 Prozent, ein Umsatzwachstum von 1,5 Prozent und ein bereinigtes EBIT von 104 Millionen Euro prognostizierten. Zalando hat bereits Gegenmaßnahmen angekündigt. Mit Spannung wird erwartet, wie schlecht die Ergebnisse ausfallen und ob weitere Maßnahmen oder Prognosekürzungen erforderlich sind.

>>> Donnerstag, 4. August 2022; 07:00 Uhr


9. Merck setzt Wachstumskurs solide fort 

Der Darmstädter DAX-Konzern Merck hat Umsatz und Gewinn im zweiten Quartal solide gesteigert und könnte noch etwas optimistischer für das Gesamtjahr werden: Analysten halten eine Erhöhung der Konzernprognosen für den Umsatz und das bereinigte EBITDA am unteren Ende der Spannen für möglich. Die Erwartungen an die von der Covid-19-Pandemie getriebenen Einnahmen im Life-Science-Geschäft könnte die Merck KGaA dagegen weiter zurückschrauben, trotzdem bleibt die Sparte Wachstumstreiber des Konzerns. Investoren werden außerdem auf Aussagen zu Lieferketten, Energiekosten und der Nachfragedynamik bei Electronics achten.

>>> Donnerstag, 4. August 2022; 07:00 Uhr


10. Analysten setzen bei Bayer auf Prognoseerhöhung 

Nach wie vor hohe Preise für Bayers Pflanzenschutzmittel Glyphosat und eine zunehmende Dynamik im Pharmageschäft machen Analysten zunehmend zuversichtlich, dass der Pharma- und Agrarkonzern seine finanziellen Ziele für das Gesamtjahr nach oben schrauben könnte. Die Konsenserwartungen der Beobachter liegen jedenfalls durchweg über dem, was die Leverkusener bisher versprochen haben. Interessant wird sein, welche Folgen der starke Dollar für die Bayer-Bilanz haben wird. Nicht immer werden sie positiv sein. Ein weiteres Thema: Wie tangiert Bayer eine Gasmangellage in Deutschland?

>>> Donnerstag, 4. August 2022; 07:30 Uhr


11. Hannover Rück steckt Schadensbelastungen weg 

Nach den teuren Katastrophenschäden des ersten Quartals hat sich die Lage im zweiten Quartal zwar etwas beruhigt. Mit weiteren Unwettern, der bevorstehenden Hurrikan-Saison in den USA, den Nachwirkungen der Pandemie und der wirtschaftlichen Eintrübung insgesamt reißt die Kette der potenziellen Belastungsfaktoren für die Hannover Rück nicht ab. Der Konzern ist aber gut genug aufgestellt, um dies wegzustecken. Analysten rechnen mit einem soliden zweiten Quartal. Den Ausblick für das Gesamtjahr dürfte der Rückversicherer bestätigen.

>>> Donnerstag, 4. August 2022; 07:30 Uhr


12. Leichter Rückgang der Auftragseingänge 

Die Auftragsbücher der deutschen Industrie sind prall gefüllt. Für Juni erwarten Ökonomen allerdings ein Minus bei den Orderzugängen von 0,5 Prozent. Im Mai erreichte der Auftragsbestand ein neues Rekordniveau. Normalerweise wäre das eine Indikation für eine gut laufende Wirtschaft, aber in diesen Krisenzeiten ist es eher das Gegenteil: Die rekordhohen Auftragsbestände sind ein Signal dafür, dass gestörte Lieferketten und anhaltende Knappheit an Vorprodukten das Abarbeiten von Aufträgen verhindern.

>>> Donnerstag, 4. August 2022; 08:00 Uhr


13. Beiersdorf seit Juni mit mehr Zuversicht für Gesamtjahr 

Beiersdorf hat sich Anfang Juni pünktlich zum Capital Markets Day mit einer vorläufigen Einschätzung für das zweite Quartal auch endlich eine leicht optimistischere Umsatzprognose für das Gesamtjahr im Segment Consumer sowie im Gesamtkonzern zugetraut. Das organische Wachstum soll nun "am oberen Ende vom mittleren einstelligen Bereich" landen, genau wie im zweiten Quartal. Vor allem Nivea und die Derma-Marken und Sonnenpflege dürften im Quartal zugelegt haben, während bei La Prairie das schwache China-Geschäft nur zum Teil durch Nordamerika kompensiert wird. Bei Tesa werden höhere Inputkosten die Margen drücken. Die Strategie für Gasverknappung und Rezession steht bei Investoren aktuell auch hoch auf der Agenda.

>>> Donnerstag, 4. August 2022; 08:00 Uhr


14. Bank of England erhöht die Schlagzahl 

Die Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) um 50 Basispunkte hätte es vielleicht gar nicht gebraucht, damit die Bank of England (BoE) ihre gemächliche Gangart verlässt, mit der sie seit Februar bei jeder Sitzung den Leitzins um 25 Basispunkte erhöht hat. Schließlich erwartet die BoE, dass sich die Inflation, die sich mit 9,4 Prozent bereits auf einem 40-Jahreshoch bewegt, im Oktober auf über 11 Prozent beschleunigen wird. Aber die Kühnheit der EZB dürfte die britischen Währungshüter darin bestärken, ebenfalls die Schlagzahl zu erhöhen. Gouverneur Andrew Bailey hat bereits erklärt, dass eine Erhöhung um 50 Basispunkte bei der nächsten Sitzung "zur Auswahl stehen wird." Die Terminmärkte rechnen für die beiden nächsten Ratssitzungen der BoE mit Zinserhöhungen um jeweils 50 Basispunkte.

>>> Donnerstag, 4. August 2022; 13:00 Uhr


15. Allianz mit robustem zweiten Quartal 

Die wirtschaftliche Eintrübung und Finanzmarktturbulenzen dürften der Allianz im zweiten Quartal kaum geschadet haben. Analysten rechnen mit einem robusten operativen Ergebnis. Auch unter dem Strich dürfte der Gewinn wieder sprudeln, nachdem die Allianz das Debakel um die Structured-Alpha-Fonds in den USA mit Vergleichen in Milliardenhöhe hinter sich gelassen hat. Einem besonderen Blick gilt dem Asset Management, das angesichts des Umfelds unter Druck geraten könnte. Vom Kurs abbringen wird das Europas größten Versicherer aber nicht. Den Ausblick für das Gesamtjahr wird er bestätigen.

>>> Freitag, 5. August 2022; 07:00 Uhr


16. Frachtraten beflügeln Deutsche Post - Rezessionsstrategie gefragt 

Die Deutsche Post dürfte auch im zweiten Quartal von weiter steigenden Frachtraten profitiert haben, während die Volumina bei Paket- und Termin-Warensendungen im Vergleich zu den dynamischen vergangenen zwei Jahren bereits die Phase der "Normalisierung" eingeläutet haben, was der Konzern derzeit teilweise durch die genehmigten Preissteigerungen kompensieren kann. Die lokalen Covid-19-Lockdowns in China sowie die Abschwächung der Weltwirtschaft, höhere Inputkosten und Inflationssorgen dürften bereits Spuren in der Bilanz hinterlassen haben, möglicherweise werden weitere Abschreibungen auf das derzeit ausgesetzte Russland-Geschäft fällig (1Q: 30 Millionen Euro). Die Prognose für das Gesamtjahr dürfte bestätigt werden, Stellschrauben zum Erreichen der Ziele 2024 auch in einem Rezessions-Szenario von Interesse sein.

>>> Freitag, 5. August 2022; 07:00 Uhr


17. Leichter Abbau des Staus in der deutschen Produktion 

Für die Entwicklung der Produktion ist die Entwicklung der Bestellungen derzeit eher bedeutungslos. Die Auftragsbestände sind in den Monaten seit Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine trotz sinkender Orders größer geworden. Die Unternehmen haben Probleme, sie abzuarbeiten, weil ihnen Vorprodukte, Rohstoffe und teilweise auch Arbeitskräfte fehlen. In einigen energieintensiven Branchen machen sich zudem die sehr hohen Energiepreise bemerkbar. Im Juni könnte es kleine Fortschritte bei der Erledigung der Aufträge gegeben haben. Ökonomen rechnen mit einem Zuwachs der Produktion um 0,3 Prozent.

>>> Freitag, 5. August 2022; 08:00 Uhr


18. US-Stellenwachstum geht im Juli weiter 

Ein starkes, stetiges Beschäftigungswachstum hat den US-Arbeitsmarkt im zweiten Quartal geprägt. In den vergangenen drei Monaten schuf die Wirtschaft durchschnittlich 375.000 neue Arbeitsplätze pro Monat. Diese Zahl liegt zwar unter dem Durchschnitt des ersten Quartals von 539.000, doch ist der sich verlangsamende Stellenzuwachs ein Zeichen für einen sich stabilisierenden Arbeitsmarkt, der sich von einer tiefen Rezession im Zuge der Corona-Krise erholt hat. Die steigenden Preise untergraben indessen die Kaufkraft der Arbeitnehmer, so dass es immer dringlicher wird, die Kosten zu senken und die Produktionskapazität der Wirtschaft zu erhöhen. Für Juli rechnen Ökonomen mit einem Stellenwachstum von rund 250.000 (Vormonat: 372.000).

>>> Freitag, 5. August 2022; 14:30 Uhr


Mitarbeit: Ulrike Dauer, Stefanie Haxel, Andreas Plecko, Olaf Ridder, Markus Klausen, Matthias Goldschmidt

Kontakt zum Autorenteam: topnews.de@dowjones.com

DJG/smh

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July 29, 2022 10:02 ET (14:02 GMT)