Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

KANZLERKANDIDATUR - CSU-Chef Markus Söder hat seine Haltung bekräftigt, die Entscheidung über den gemeinsamen Kanzlerkandidaten der Union erst im März nach den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz zu treffen. "Ich bevorzuge diesen Zeitplan und ich glaube, dass er sich auch zunehmend durchsetzen wird", sagte der Bayerische Ministerpräsident in einem Video-Interview mit der Augsburger Allgemeinen. "Ich plädiere dafür, lieber später den Kanzlerkandidaten zu benennen, ein Frühstart bringt nichts", betont er. (Augsburger Allgemeine)

BAFIN - Die Bundesregierung will die Finanzaufsicht Bafin als Konsequenz aus dem Wirecard-Skandal deutlich umfassender regulieren. Ein Gesetz, das für Bafin-Beschäftigte ein weitgehendes Verbot privater Wertpapiergeschäfte vorsieht, ist bereits auf dem Weg. Nun denkt das Bundesfinanzministerium darüber nach, das Handelsverbot um ein automatisches Meldewesen bei den Depotbanken zu ergänzen, wie es auch bei den Banken üblich ist. Das geht aus der Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage des FDP-Bundestagsabgeordneten Frank Schäffler hervor, die dem Handelsblatt vorliegt. (Handelsblatt)

VERKEHRSMINISTERIUM - Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) zeigt sich freigiebig bei Aufträgen an private Berater: Zwischen 2017 und 2020 hat sein Ministerium allein im Bereich Bundesfernstraßen insgesamt knapp 61,7 Millionen Euro für externen Sachverstand ausgegeben. Das geht aus einer Antwort des Ministeriums auf eine Frage des Grünen-Haushaltspolitikers Sven-Christian Kindler hervor. Sie liegt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) vor. (RND)

KRANKENHÄUSER - Mit Ausgleichszahlungen an Krankenhäuser will die Bundesregierung die Versorgung der wachsenden Zahl an Intensivpatienten sichern. Krankenhäuser sollen Finanzhilfen für das Freihalten von Betten erhalten. Kliniken in Hotspot-Gebieten sollen finanziell besonders unterstützt werden. Das geht aus einem Eckpunktepapier des Gesundheitsministeriums hervor, das dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) vorliegt. Kliniken, die in der Corona-Pandemie Operationen und andere Eingriffe verschieben, sollen dafür "kurzfristig einen finanziellen Ausgleich erhalten, um negative Folgen und Liquiditätsengpässe zu vermeiden", heißt es in dem Papier. Die Länder, die grundsätzlich für die Planung der Krankenhäuser zuständig sind, sollen bestimmen, welche Kliniken in den Vorzug der Ausgleichszahlungen kommen. (RND)

MINDESTLOHN - Um Arbeitnehmer besser vor Altersarmut zu schützen, fordert der Vorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Frank Werneke, eine deutliche Anhebung des Mindestlohns. "Die beste Absicherung gegen Armutsrenten sind auskömmliche Löhne", sagte Werneke der Bild-Zeitung. "Deswegen fordern wir eine außerplanmäßige Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns um zwei Euro auf mindestens 12,45 Euro ab Mitte 2022 sowie eine dauerhafte Stärkung der Tarifbindung: Der Bund darf öffentliche Aufträge nur noch an tarifgebundene Unternehmen vergeben." Derzeit liegt der Mindestlohn bei 9,35 Euro pro Stunde und soll zum 1. Januar auf 9,50 Euro steigen. (Bild)

CORONA-EINBUßEN - Trotz der Krise halten zwei Drittel der Deutschen ihre wirtschaftliche Situation für gut. Das zeigen die Ergebnisse einer Umfrage des Bankenverbands, die dem Tagesspiegel exklusiv vorliegen. Demnach sind sogar deutlich mehr Menschen zufrieden als in den Vorjahren. Ein Grund dürfte sein, dass die meisten bisher kaum Einbußen durch Corona haben. 76 Prozent gaben an, von der Krise bislang kaum oder gar nicht finanziell betroffen zu sein. Eine Rolle spielen könnte auch, dass viele automatisch weniger ausgegeben haben. "Viele konnten nicht in den Urlaub fahren, waren in der Krise zum Konsumverzicht gezwungen und haben Geld gespart", sagte Andreas Krautscheid, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbands, dem Tagespiegel. "Das vermittelt auch das Gefühl, dass es einem finanziell ja ganz gut geht." (Tagesspiegel)

IMPFPLAN - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will an diesem Freitag die Verordnung für die Impfung gegen das Coronavirus unterzeichnen. Unmittelbar nach Weihnachten sollen zunächst Menschen geimpft werden, die 80 Jahre und älter sind. Dazu sollen Personen kommen, die in Alten- und Pflegeheimen leben oder arbeiten. Das kündigte Spahn am Donnerstag in Berlin an. Nach dem Referentenentwurf des Gesundheitsministeriums gehört auch medizinisches Personal auf Intensivstationen, in Notaufnahmen, im Rettungsdienst sowie Personal im ambulanten Pflegebereich zu einer Gruppe mit "höchster Priorität". Das Papier liegt der Süddeutschen Zeitung vor. (SZ)

IMVESTMENTBANKER - Die Investmentbanker in Deutschland haben 2020 trotz Coronakrise prächtig verdient. Die Gebühreneinnahmen aus der Emission von Aktien und Anleihen sowie Konsortialkrediten und der Beratung bei Übernahmen und Fusionen (M&A) stiegen um fast 36 Prozent auf 3,6 Milliarden Dollar. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Berechnungen im Jahr 2000, teilte der Datenanbieter Refinitiv mit. Das Volumen der Anleiheemissionen wiederum erreichte mit rund 452 Milliarden Euro den höchsten Stand seit dem Jahr 2007. Hier stammte über die Hälfte der Erlöse aus Staatsemissionen. (Handelsblatt)

RISIKOGEBIETE - Die Bundesregierung plant eine Änderung der Regeln für die Einreisen aus Corona-Risikogebieten. Vorgesehen sei, dass Einreisende aus Risikogebieten außerhalb des Schengen-Raums schon vor Antritt der Reise nach Deutschland einen negativen Test auf das Coronavirus vorlegen müssten, berichtet die Bild-Zeitung unter Berufung auf den Entwurf einer neuen Corona-Schutzverordnung aus dem Bundesgesundheitsministerium. Akzeptiert würden aber auch ein Immunitätsnachweis oder ein Nachweis über eine Corona-Impfung. (Bild)

KLINIKEN - Angesichts der stark gestiegenen Zahlen von Corona-Patienten fasst die Bundesregierung erneute Ausgleichszahlungen an Krankenhäuser ins Auge. Kliniken in Hotspot-Gebieten sollten finanziell besonders unterstützt werden, heißt es nach Angaben des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) in einem Eckpunktepapier des Gesundheitsministeriums. (RND)

BUNDESANLEIHEN - Im nächsten Jahr will der Bund am Geld- und Anleihemarkt rund eine halbe Billion Euro einsammeln - so viel wie nie zuvor. Mit dem Geld will Bundesfinanzminister Olaf Scholz die Corona-Hilfen und auslaufende Altschulden refinanzieren und Steuerausfälle ausgleichen. Einen Teil des immensen Finanzbedarfs für das kommende Jahr hat der deutsche Schuldenmanager schon in diesem Jahr vorfinanziert. 2020 hatte Deutschland mit 406,5 Milliarden Euro bereits eine Rekordsumme an den Geld- und Kapitalmärkten geliehen. (Handelsblatt)

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December 18, 2020 00:32 ET (05:32 GMT)