Wienerberger : Mitteilung zum 1. Quartal 2021 | PDF 5 MB

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Mitteilung zum ersten Quartal 2021

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Kennzahlenübersicht

Ertragskennzahlen		1-3/2021	1-3/2020	Vdg. in %	1-12/2020
Umsatz	in MEUR	796,5	793,3	0	3.354,6
EBITDA LFL 1)	in MEUR	107,2	107,7	0	559,6
EBITDA	in MEUR	106,4	106,1	0	558,0
EBIT operativ	in MEUR	48,8	40,5	+20	305,1
Wertminderungen von Vermögenswerten	in MEUR	0,0	-22,5	>100	-22,3
Firmenwertabschreibungen	in MEUR	0,0	-93,6	>100	-90,4
EBIT	in MEUR	48,8	-75,5	>100	192,5
Ergebnis vor Steuern	in MEUR	39,7	-84,2	>100	148,7
Nettoergebnis	in MEUR	27,3	-106,3	>100	88,5
Ergebnis je Aktie	in EUR	0,24	-0,94	>100	0,79
Free Cashflow 2)	in MEUR	-138,2	-162,2	+15	397,3
Maintenance Capex	in MEUR	21,6	22,9	-6	125,9
Special Capex	in MEUR	12,2	11,5	+6	75,2
Ø Mitarbeiter	in FTE	17.039	17.192	-1	16.619
Bilanzkennzahlen			31.3.2021	31.12.2020	Vdg. in %
Eigenkapital 3)		in MEUR	1.802,6	1.749,0	+3
Nettoverschuldung		in MEUR	1.047,6	882,1	+19
Capital Employed		in MEUR	2.816,3	2.594,1	+9
Bilanzsumme		in MEUR	4.234,9	4.327,0	-2
Verschuldungsgrad		in %	58,1	50,4	-
Börsekennzahlen			1-3/2021	1-12/2020	Vdg. in %
Höchstkurs der Aktie		in EUR	31,20	28,26	+10
Tiefstkurs der Aktie		in EUR	26,16	11,59	>100
Ultimokurs der Aktie		in EUR	31,20	26,08	+20
Gewichtete Aktienanzahl 4)		in Tsd.	112.266	112.680	0
Ultimo Börsekapitalisierung		in MEUR	3.593,9	3.004,1	+20

Geschäftssegmente 1-3/2021	Wienerberger	Wienerberger	North	Konzern-	Wienerberger
in MEUR und % 5)	Building Solutions	Piping Solutions	America	eliminierungen	Gruppe
Außenumsatz	478,5	(-4 %)	240,7	(+9 %)	76,5	(+7 %)		795,7	(0 %)
Innenumsatz	0,8	(0 %)	0,1	(-19 %)	0,0	(0 %)	0,0	0,8	(+1 %)
Umsatz	479,3	(-4 %)	240,8	(+9 %)	76,5	(+7 %)	0,0	796,5	(0 %)
EBITDA LFL	76,8	(-8 %)	21,2	(+13 %)	9,2	(+81 %)		107,2	(0 %)
EBITDA	78,0	(-5 %)	21,2	(+14 %)	7,2	(+32 %)		106,4	(0 %)

1. Bereinigt um Auswirkungen von Konsolidierungskreisänderungen, Fremdwährungseffekten, Veräußerungen von betriebsnotwendigem und nicht betriebsnotwendigem Vermögen sowie Strukturanpassungen // 2) Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vermindert um Investitions-Cashflow und Auszahlungen aus der Tilgung von Leasingverbindlichkeiten und zuzüglich Special Capex und Netto-Auszahlungen für Unternehmensakquisitionen //

1. Eigenkapital inklusive nicht beherrschende Anteile // 4) Bereinigt um zeitanteilig gehaltene eigene Aktien // 5) Veränderungsraten in % zur Vorjahresperiode in Klammer angeführt

Anmerkungen zum Bericht: Durch maschinelle Rechenhilfen können Rundungsdifferenzen entstehen.

Mitteilung zum ersten Quartal 2021

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Ergebnis zum 1. Quartal 2021

Highlights

• Erfolgreiche Gruppenperformance im ersten Quartal 2021 durch hohe Nachfrage nach unseren innovativen Lösun- gen für Gebäude und Infrastruktur trotz witterungsbedingten, zeitlich verzögerten Projektstarts
• Umsatz auf Rekordvorjahresniveau mit 796,5 Mio. € (Vorjahr: 793,3 Mio. €), stabile EBITDA LFL Entwicklung mit
  107,2 Mio. € (Vorjahr: 107,7 Mio. €) trotz herausforderndem Marktumfeld
• Das Geschäftsjahr 2021 wird noch von Covid-19-bedingten Entwicklungen, dem Anstieg von Rohstoffpreisen so- wie Engpässen bei Plastikgranulaten geprägt sein, jedoch erwarten wir im Jahresverlauf eine graduelle Entspannung
• Wienerberger rechnet für das Gesamtjahr 2021 weiterhin mit positiven Marktentwicklungen und einem EBITDA LFL von 600 bis 620 Mio. € und blickt optimistisch in die Zukunft

Heimo Scheuch, CEO, über das Ergebnis:

"Wir haben im 1. Quartal ein herausragendes Ergebnis erwirtschaftet, das an die starke Performance des Vorjahres anknüpft und zeigt, dass wir in den letzten Monaten rasch und richtig auf das herausfordernde Umfeld reagiert haben. Die Geschäftsentwicklungen im Neubau- und Infrastrukturbereich liefen zu Jahresbeginn etwas langsamer an, wurden aber durch einen hervorragenden März rasch wieder aufgeholt. Die ersten Monate waren von vermehrten Renovierungsaktivitäten in all unseren Märkten geprägt, von denen Wienerberger insbesondere dank innovativer Produktlösungen profitierten konnte. Somit können wir nachhaltigen Mehrwert und Nutzen für unsere Kunden in Einklang mit unserer Strategie 2023 schaffen. Zudem freut es mich, dass die Business Unit North America eines der erfolgreichsten ersten Quartale in der Geschichte verzeichnen konnte.

Darüber hinaus ist es uns gelungen, Wienerberger Piping Solutions als führenden Anbieter für umfassende Lösun- gen im Energie- und Wassermanagement in Nordeuropa zu positionieren. Die Akquisition von Inter Act trägt dazu bei, dass wir in unseren Märkten smarte, digitale Komplettlösungen anbieten können. Wir können somit die Anforderungen und Bedürfnisse unserer Kunden noch besser erfüllen und zusätzlich auch die EU bei der Umsetzung ihrer Strategie zur Anpassung an den Klimawandel unterstützen.

Unser Ausblick für 2021 ist daher positiv, wir rechnen für das Gesamtjahr weiterhin mit einer erfolgreichen Markt- entwicklung und blicken optimistisch in die Zukunft. Kurzfristig profitieren außerdem alle Business Units von Aufhol- effekten aufgrund des langsameren Starts zu Beginn des Jahres. Wir sind im Hinblick auf Konjunkturprogramme für alle Kernsegmente vorsichtig optimistisch, gehen aber davon aus, dass insgesamt die Rahmenbedingungen der Märkte das zukünftige Wachstum unterstützen. Beste Beispiele dafür sind insbesondere die aktuellen Entwicklungen in den Reno- vierungsmärkten und im Infrastrukturbereich, die eine solide Performance aufweisen, die sich fortsetzen sollte. In Nord- amerika sehen wir darüber hinaus eine rasche Erholung in allen Kernsegmenten, unterstützt durch steigende Baugeneh- migungen, öffentliche Förderungsprogramme sowie anhaltend niedrige Hypothekenzinsen.

Trotz insgesamt steigender Inputpreise werden wir weiterhin von den belastbaren Strukturen in der Lieferkette, wie z. B. eine lokale Beschaffung oder eine erfolgreiche Hedging-Politik, in allen Business Units profitieren. Bei der Verfüg- barkeit von Rohstoffen, insbesondere beim knappen Angebot von Plastikgranulaten, gehen wir davon aus, dass sich die Märkte im Laufe des Jahres graduell erholen werden, und daher den insgesamt positiven Ausblick für 2021 nicht trüben werden. Daher bekräftigen wir unsere EBITDA-LFL-Prognose für 2021 von 600 bis 620 Mio. €."

Mitteilung zum ersten Quartal 2021

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Finanzlage

Ertragslage

In den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2021 konnte die Wienerberger Gruppe mit einem Konzernumsatz von 796,5 Mio. € die Erwartungen übertreffen und trotz negativer Währungseffekte den Umsatz im Vergleich zum Vor- jahr steigern (Vorjahr: 793,3 Mio. €). Die negativen Effekte aus der Währungsumrechnung betrugen im ersten Quartal -18,4 Mio. € und stammten im Wesentlichen aus der Abwertung des US Dollar, der türkischen Lira, dem polnischen Zloty sowie des ungarischen Forint.

Das EBITDA LFL konnte trotz eines herausfordernden Marktumfelds mit 107,2 Mio. € stabil auf Vorjahresniveau (107,7 Mio. €) gehalten werden. Alle drei Business Units der Wienerberger Gruppe konnten die auftretenden Heraus- forderungen wie Rohstoffpreiserhöhungen oder widrige Witterungsverhältnisse dank guten Margenmanagements, opti- mierter Lieferketten und guter Nachfrage nach Renovierungs- und Infrastrukturlösungen kompensieren und zum guten Ergebnis des ersten Quartals 2021 beitragen.

Im EBITDA LFL wurden keine negativen Fremdwährungseffekte in Höhe von -2,5 Mio. € und auch keine Kosten für Strukturanpassungen von -1,7 Mio. € berücksichtigt, ebenso keine Erträge aus dem Verkauf von Liegenschaften von 3,1 Mio. € sowie Konsolidierungseffekte in Höhe von 0,3 Mio. €. Das berichtete EBITDA der Wienerberger Gruppe be- trug daher im ersten Quartal 106,4 Mio. € und lag damit ebenfalls in etwa auf Vorjahresniveau (106,1 Mio. €). Das operative Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT operativ) betrug 48,8 Mio. € und konnte damit gegenüber dem Vorjahr um 20 % verbessert werden (Vorjahr: 40,5 Mio. €). Das EBIT entsprach im ersten Quartal 2021 dem EBIT ope- rativ, während im Vorjahr Wertminderungen auf Firmenwerte und Sachanlagen von in Summe 116,1 Mio. € zu berück- sichtigen waren, die zu einem negativen EBIT von -75,5 Mio. € führten. Das Finanzergebnis reduzierte sich leicht von -8,7 Mio. € im Vorjahr auf -9,1 Mio. €. Daraus ergab sich für das erste Quartal 2021 ein Ergebnis vor Steuern von

39,7 Mio. € (Vorjahr: -84,2 Mio. €). Unter Berücksichtigung des Steueraufwands in Höhe von -11,4 Mio. € resultierte

ein Ergebnis nach Steuern in Höhe von 28,3 Mio. € (Vorjahr: -103,4 Mio. €). Das Ergebnis je Aktie lag in der Berichts-

periode bei 0,24 € (Vorjahr: -0,94 €).

Cashflow

Aufgrund der starken operativen Performance konnte der Cashflow aus dem Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr um 14 % auf 84,3 Mio. € gesteigert werden. Durch den saisonal beding- ten Anstieg des Working Capital zeigt der Cashflow aus laufen- der Geschäftstätigkeit einen Mittelabfluss von -119,3 Mio. € (Vorjahr: -129,8 Mio. €). Aufgrund der Rückführung der Hyb- ridanleihe in Höhe von -214,6 Mio. € ist der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit ebenfalls negativ mit -147,2 Mio. € (Vor- jahr: 184,0 Mio. €). Daraus ergibt sich in Summe eine Gesamt- veränderung der Zahlungsmittel von -287,7 Mio. € (Vorjahr: 20,3 Mio. €).

Vermögens- und Finanzlage

Die Nettoverschuldung stieg im Vergleich zum 31.12.2020 von 882,1 Mio. € auf 1.047,6 Mio. € an, was im We- sentlichen auf den saisonalen Anstieg des Working Capitals zurückzuführen war. Das Konzerneigenkapital erhöhte sich im Vergleich zum Jahresende 2020 um 53,6 Mio. € auf 1.802,6 Mio. €.

-1,2p

17,1 %

15,8 %

EBITDA LFL Marge

EBITDA

81,9

78,0

83,9

76,8

EBITDA LFL

500,4

Außenumsatz

478,5

in MEUR

1-3/

2020

1-3/

2021

Vdg. in %

Kennzahlen

-5

-8

-4

Mitteilung zum ersten Quartal 2021

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Geschäftssegmente

Highlights

• Anhaltende Nachfrage bei Neubau und Renovierungen als Treiber für gute Ergebnisse in der Business Unit Wienerberger Building Solutions
• Starke Performance innerhalb der Business Unit Wienerberger Piping Solutions dank hoher Nachfrage nach Infrastruktur- und In-House Lösungen trotz steigender Rohstoffpreise
• Rekordergebnis in der Business Unit North America durch starkes regionales Wachstum sowohl im Neubau als auch bei Infrastrukturlösungen

Wienerberger Building Solutions

Die Business Unit Wienerberger Building Solutions konnte an die

gute Performance des Vorjahres anknüpfen und trotz ungünstiger Witte- rungsbedingungen zufriedenstellend ins Jahr 2021 starten. Der Umsatz

ging leicht um 4 % auf 478,5 Mio. € (Vorjahr: 500,4 Mio. €) zurück. Das

EBITDA LFL kam bei 76,8 Mio. € zu liegen (Vorjahr: 83,9 Mio. €). Die Geschäftsentwicklung war zunächst vom Wintereinbruch in den Mona-

ten Januar und Februar negativ beeinflusst. Im März kehrte die Nach-

frage auf ein starkes Niveau zurück. Die starke Renovierungstätigkeit führte zu einem besonders hohen Bedarf nach unse- ren innovativen Lösungen und sorgte für eine hohe Auslastung über alle Märkte hinweg. Nach wie vor verzeichneten wir in einzelnen Märkten Covid-19 bedingte Aufholeffekte bei gleichbleibend starker Nachfrage. Preiserhöhungen zur Abdeckung der Kosteninflation konnten wir erfolgreich im Großteil unserer Märkte implementieren.

Die westeuropäischen Kernmärkte, die im Vorjahr besonders stark von strikten staatlichen Lockdowns beeinflusst wa- ren, wiesen insgesamt eine gute Performance auf. Unser größter Einzelmarkt Großbritannien knüpfte an das Rekordniveau aus der Prä-Covid-Zeit aufgrund von anhaltend positiver Marktentwicklung im Wohnbau an. Frankreich konnte Ergeb- nissteigerungen dank erhöhter Nachfrage in allen Produktgruppen erzielen. Die strengen Emissionsgesetze in den Nieder- landen wirkten sich unter anderem nach wie vor dämpfend auf die Wohnbautätigkeit aus. Diese Effekte konnten jedoch größtenteils durch eine anhaltend gute Marktnachfrage nach unseren innovativen Lösungen im Dachbereich und für Au- ßenflächen kompensiert werden. Belgien verzeichnete einen besonders guten Start ins Jahr 2021, der von einer stabilen wirtschaftlichen Entwicklung innerhalb des Landes sowie einem starken Bedarf nach unseren Renovierungslösungen unter- stützt war. In Deutschland fokussierten wir uns auf die Fortsetzung unserer Commercial Excellence Maßnahmen, wobei der Markt von verspäteten witterungsbedingten Projektstarts gekennzeichnet war.

Innerhalb der osteuropäischen Kernmärkte sorgte der starke Winter in einzelnen Regionen für einen späteren Start in die Bausaison, während im März ein deutlicher Nachholeffekt spürbar war. In Ungarn führten staatliche Subventionspro- gramme zur Förderung von Renovierungen und Bauvorhaben von Familien sowie leichte Covid-19 Aufholeffekte zu einem starken Start in 2021, wohingegen Polen witterungsbedingt im Rahmen eines volatilen Marktumfelds eine schwächere Ent- wicklung aufwies. Unsere südeuropäischen Märkte erholten sich von den Auswirkungen staatlicher Lockdowns, sodass wir eine insgesamt zufriedenstellende Marktlage verzeichneten, die nur leicht unter dem starken Vorjahresniveau lag.